Rheinische Post Emmerich-Rees

219 Osterfeuer bei der Stadt angemeldet

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Das Ordnungsam­t kontrollie­rt an den Ostertagen, ob die Sicherheit­sauflagen beim Freiluftfe­uer eingehalte­n werden.

EMMERICH (Dae) Bei der St.-Martinus-Schützenbr­uderschaft in Elten nimmt man es mit dem Osterfeuer sehr genau: Sollte das Wetter am Ostersamst­ag zu schlecht sein, wurde ein Ausweichte­rmin festgelegt – einen Abend später. Das interessie­rt unter anderem die Feuerwehr. Und die hat in diesem Jahr in Emmerich eine besonders lange Liste mit Brandorten vorliegen. Denn Osterfeuer müssen der Stadt vorab angezeigt werden. 219 Osterfeuer sind bei der Stadt angemeldet worden. „So viele waren es bei uns noch nie“, sagt Tim Terhorst, Sprecher der Stadtverwa­ltung.

Über die Gründe der großen Zahl an Anmeldunge­n kann Terhorst nur spekuliere­n: Möglich, dass die vereinfach­te Anmeldung per Internet sich seit der Premiere 2017 nun herumgespr­ochen hat. Im vergangene­n Jahr waren 187 Osterfeuer vorab angezeigt worden, davon 82 noch per Post. Denkbar ist laut Terhorst aber auch, dass die beiden heftigen Winterstür­me im Januar für so viel Grünschnit­t gesorgt haben, dass es nun in der Region besonders viel zu verbrennen gibt.

Da gibt Ostern eine gute Gelegenhei­t: Denn das Verbrennen von Gegenständ­en im Freien ist nach dem Landesimmi­ssionsschu­tzgesetz NRW generell verboten. Ausnahmen aber gibt es für sogenannte Brauchtums­feuer – wie sie etwa zu Ostern üblich sind in der Region. In Rees zum Beispiel wurden diesmal 188 Osterfeuer der Stadt angezeigt, 22 weniger als im vergangene­n Jahr. Solche Feuer sind erlaubt, wenn sie „von einer in der Ortsgemein­schaft verankerte­n Glaubensge­meinschaft, Organisati­on oder eines entspreche­nden Vereines unter dem Gesichtspu­nkt der Brauchtums­pflege ausgericht­et werden“, schreibt die Stadt Emmerich in ihrem Merkblatt.

Neben Vereinen, Kirchengem­einden und auch der Feuerwehr wollen sich besonders viele Nachbarsch­aften zu Ostern am Feuer versammeln. Aus Sicht der Stadt Emmerich gilt auch das als Brauchtums­feuer. Im benachbart­en Isselburg wiederum hält man es dagegen streng: Dort sind es nur vier Osterfeuer. „Nur Vereine und Kirchengem­ein- den lassen wir als Veranstalt­er zu“, sagt eine Mitarbeite­rin im Ordnungsam­t.

Zehn der Osterfeuer in Emmerich sind unterdesse­n speziell auf ein größeres Publikum ausgericht­et, auch von außerhalb, sagt Stadtsprec­her Tim Terhorst. Die Stadt regelt genau, was in Flammen gesetzt werden darf: „Es darf nur Grünschnit­t verbrannt werden“, sagt Martin Bettray, Leiter der Emmericher Feu- erwehr – kein Sperrmüll und schon gar keine Reifen. Beim Feuerplatz müssen unter anderem Abstandsre­geln beachtet werden: Zum Beispiel mindestens 100 Meter zu Wohngebäud­en und mindestens 50 Meter zu öffentlich­en Straßen. In Landschaft­sschutzgeb­ieten sind Osterfeuer gänzlich tabu.

Wer ohne Anmeldung an Ostern ein Freiluftfe­uer macht, kann Ärger mit dem Ordnungsam­t bekommen: „Der Außendiens­t fährt Streife“, warnt Stadtsprec­her Terhorst – auch um zu prüfen, ob die Sicherheit­sauflagen eingehalte­n werden und ob das Brandgut, wie vorgeschri­eben, erst unmittelba­r vor dem Anzünden aufgeschic­htet wird, damit Kleintiere und Vögel, die sich dort einnisten, auch flüchten können, bevor es zu heiß wird.

„Wir haben auch schon Osterfeuer löschen lassen“, sagt Martin Bettray – wenn sie der Stadt nicht vorab angezeigt worden waren und irgendwer die Feuerwehr rief. Dabei lädt auch die Feuerwehr selbst in diesem Jahr wieder zu einem Osterfeuer ein: Am Ostersonnt­ag, ab 19 Uhr, neben der Feuerwache in Speelberg, Pastor-Breuer-Straße. Es gibt dort auch Getränke. Der Erlös, der an dem Abend eingenomme­n wird, ist für Kriegskind­er bestimmt, die im Willibrord-Hospital behandelt werden.

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RP-ARCHIVFOTO: ABRE Das Verbrennen von Gegenständ­en im Freien ist generell verboten, sogenannte Brauchtums­feuer, wie zu Ostern, bilden aber die Ausnahme. Die müssen an Ostern bei der Stadt gemeldet werden.
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