Rheinische Post Emmerich-Rees

NGG: Mehr Arbeitnehm­er nutzen Rechtsbeis­tand

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430 Mal haben die Experten der Gewerkscha­ft beraten.

KREIS KLEVE (RP) Zoff im Job: Im Kreis Kleve sind Beschäftig­te in Bäckereien, Restaurant­s und Hotels überdurchs­chnittlich oft auf juristisch­e Hilfe angewiesen. Das geht aus der aktuellen Rechtsschu­tz-Bilanz der Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) Nordrhein hervor.

„In der Region waren unsere Fachleute im vergangene­n Jahr insgesamt 430 Mal im Einsatz“, berichtet NGGGeschäf­tsführer Hans-Jürgen Hufer. Besonders oft sei es hierbei um zu spät oder gar nicht gezahlte Löhne gegangen. Allein in diesem Bereich zählte die NGG 314 Streitfäll­e. Auch unerlaubte Kündigunge­n und fehlendes Weihnachts- oder Urlaubsgel­d sorgten nach Gewerkscha­ftsangaben häufig für Ärger. „Viele Chefs kalkuliere­n damit, dass sich Mitarbeite­r nicht wehren und alles hinnehmen. Der Rechtsschu­tz sorgt dafür, dass die Beschäftig­ten zu ihrem guten Recht kommen und den Arbeitgebe­rn die Rote Karte gezeigt wird – zur Not vor Gericht“, macht Hufer klar. Die Berater kümmerten sich auch ums Sozialrech­t: Die Palette reiche hier vom Widerspruc­h gegen den fehlerhaft­en ALGII-Bescheid bis hin zum Krankengel­d, das nicht gezahlt wurde. Auch bei einer Insolvenz könnten Beschäftig­te Hilfe bekommen, so die NGG.

„Die Rechtsbera­tung ist in den letzten Jahren zu einer wichtigen Anlaufstel­le für Beschäftig­te aus dem Kreis Kleve geworden. Besonders oft sind Arbeitnehm­er aus dem Gastgewerb­e sowie dem Fleischeru­nd Bäckerhand­werk betroffen“, sagt Hufer.

Wenn ein offenes Wort mit dem Chef nicht reiche, so die NGG Nordrhein, sollten Arbeitnehm­er nicht aufgeben, sondern sich profession­elle Hilfe holen. Anspruch auf eine kostenlose Rechtsbera­tung hat, wer Mitglied einer DGB-Gewerkscha­ft ist.

„Viele Chefs kalkuliere­n damit, dass sich Mitarbeite­r nicht

wehren“

Hans-Jürgen Hufer

NGG-Geschäftsf­ührer

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