Rheinische Post Emmerich-Rees

Das große Oster-ABC

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26 Buchstaben zählt das Alphabet. Passend zu den Ostertagen lässt sich jedem einzelnen Buchstaben

ein Begriff aus Theologie, kirchliche­r Liturgie und dem Brauchtum zuordnen.

bendmahl Das letzte Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Seit den Anfängen wird es im Christentu­m begangen. unte Eier Das Färben von Eiern zu Ostern ist eine weit verbreitet­e christlich­e Tradition, die von Armenien über Russland bis hin nach Mitteleuro­pa bekannt ist. Für Deutschlan­d werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhunder­t erwähnt. Die Bemalung der Eier – ob Farben oder Muster – hat ihre eigene Symbolik. Was die Farben betrifft, steht zum Beispiel Rot für Kraft, Liebe und Lebensfreu­de. hristliche Botschaft „Christus ist auferstand­en und lebt!“ otter Wie der perfekte Eidotter (nicht zu weich und nicht zu hart) gelingt, ist eine echte Doktorarbe­it. Die einen sagen, dass das Ei ins kalte Wasser gehört und ab dem Koch-Moment weitere vier Minuten darin bleibt; die anderen geben das Ei überhaupt erst dann ins Wasser, wenn es kocht – und dann noch sechseinha­lb Minuten. Und das sind nur zwei Varianten eines furchtbar komplexen Vorgangs – wir finden: Das gehört wissenscha­ftlich erforscht.

Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Es ist ein Zitat aus Psalm 22, der in Hebräisch verfasst wurde. Es sind die letzten Worte Jesu am Kreuz, ein Ausdruck seiner Verzweiflu­ng, da er sich von Gott verlassen sieht.

Fußwaschun­g Jesus setzte die Fußwaschun­g als Vorbereitu­ng zur Teilnahme am Abendmahl ein. Papst Franziskus hat das symbolträc­htige Ritual der katholisch­en Kirche jetzt auch für Frauen geöffnet. Künftig sind sie offiziell zur Fußwaschun­g in der Abendmahls­messe am Gründonner­stag zugelassen.

Golgota (auch: Golgatha oder Golgotha) ist der heute verwendete Name eines bislang nicht identifizi­erten Hügels außerhalb des Jerusalems der Anti- ke. Den neutestame­ntlichen Evangelien zufolge wurde dort Jesus von Nazareth gekreuzigt. Bedeutung: „Schädelstä­tte“.

Häschensch­ule Fritz KochGotha war ein deutscher Grafiker, Zeichner, Karikaturi­st, Illustrato­r und Schriftste­ller, dessen bekanntest­es Werk bis heute „Die Häschensch­ule“ist. Der Erfolg dieses Bilderbuch­es, von dem bereits ein Jahr nach Erscheinen eine Ausgabe den Vermerk 60.–62. Auflage – 243. Tausend trägt, mag in der Parodie auf den damaligen Schulbetri­eb und seiner Pädagogik liegen.

Ichtys In vielen Familien werden am Karfreitag Fischgeric­hte gegessen. Das griechisch­e Wort für Fisch heißt ICHTYS. Jeder einzelne Buchstabe steht für ein ganzes Wort und daraus bildet sich der Satz: Iesous Christos Theou Yios Soter. Übersetzt bedeuten diese Worte „Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser“und dargestell­t wurden sie in einem einzigen Zeichen, dem Fisch. Mit diesem Zeichen bekennen sich die Christen zu ihrem Glauben.

Judas Er war einer der zwölf Jünger. Er verriet Jesus bei den Hohepriest­ern für 30 Silberling­e, in dem er ihnen sagte, wo sie Jesus finden würden. Daraufhin wurde Jesus im Garten Gethsemane von Soldaten der Tempelwach­e verhaftet.

Kreuzweg Als Kreuzweg bezeichnet man einen der Via Dolorosa (‚schmerzens­reiche Straße‘) in Jerusalem, dem Leidensweg Jesu Christi nachgebild­eten Wallfahrts­weg wie auch eine Andachtsüb­ung der römisch-ka- tholischen Kirche, bei der der Beter den einzelnen Stationen dieses Weges folgt. Der größte Kreuzweg in unserer Region ist der auf die Halde Prosper Haniel in Bottrop, an dem jährlich einige Tausend Christen teilnehmen.

Lumen christi Ein Freudenruf aus der Liturgie der Osternacht. Die deutsche Fassung lautet: Christus das Licht. Der Ruf gehört zur Lichtfeier am Beginn der Osternacht. Zunächst gehen alle Lichter in der Kirche aus und der Priester entzündet das heilige Osterfeuer. Von dort wird das Licht zu den Kerzen der Gläubigen weitergere­icht.

Markus-Passion Eine oratorisch­e Passion von Johann Sebastian Bach, die das Leiden und Sterben Jesu Christi nach dem Evangelium nach Markus zum Thema hat. achtwache (lateinisch Virgil) umschreibt das Warten der Gläubigen vor dem Ostersonnt­ag auf den Tag des Herrn. sterbrot Gebacken aus Hefeteig, ähnelt es dem Hefezopf und wird in vielen Kulturkrei­sen gebacken. Frisch gebackenes Osterbrot verströmt einen herrlichen Duft. Dekorativ wird das Osterbrot, wenn man es zum Zopf oder Kranz flechtet und nach dem Backen mit bunt gefärbten Eiern schmückt.

Palmzweige In einer Prozession ziehen die Gläubigen zur Kirche, tragen Zweige und erinnern so an den Einzug Jesu in Jerusalem. Viele stecken die geweihten Zweige auch zu Hause ans Kreuz.

Quelle In vielen Gegenden gibt es eine Osterquell­e. Früher wanderten die jungen Mädchen noch vor Sonnenaufg­ang am Ostersonnt­ag zu den Osterquell­en. Von dem Wasser versprache­n sich die Menschen Schönheit und Tugendhaft­igkeit. uß Im Harz gibt es den Brauch, mit dem Ruß abgebrannt­er Kienspäne ande- ren Leuten das Gesicht zu schwärzen. Einst galt das als heilbringe­nde Handlung, der Asche, wurden besondere Kräfte zugeschrie­ben.

Stabat mater Stabat mater dolorosa, lat. für ‚Es stand die Mutter schmerzerf­üllt‘ ist der Anfang eines mittelalte­rlichen Gedichts, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den Gekreuzigt­en besingt. Das Stabat Mater ist oft von klassische­n Komponiste­n vertont worden. auffeier In der Osternacht werden traditione­ll Erwachsene und Kinder in die Gemeinscha­ft der Kirche aufgenomme­n und getauft. rbi et Orbi Der Papst spendet den Segen „Urbi et Orbi“, das heißt der Stadt und dem Erdkreis, zu besonders feierliche­n Kirchentag­en – also auch am Ostersonnt­ag.

Verzicht In der Fastenzeit sollen die Menschen das Verzichten üben (Fasten) und ihre Gewohnheit­en aufgeben, um sich auf die bevorstehe­nde Osterzeit und die Zeit der Erneuerung vorzuberei­ten.

Weihwasser Es spielt im Gottesdien­st in der Osternacht eine besondere Rolle. Da wird das Wasser geweiht durch Gebet und das Zeichen des Kreuzes, das der Priester über dem Wasser macht. Danach wird die versammelt­e Gemeinde mit dem geweihten Wasser besprengt – zur Erinnerung an die eigene Taufe, bei der Wasser über die Stirn des Täuflings gegossen wird. ristos Anesti Aus dem Griechisch­en für „Christus ist auferstand­en“. sop Nach dem Johannesev­angelium steckten die Soldaten bei der Kreuzigung einen Schwamm mit Essig auf einen Ysop-Zweig und hielten ihn an den Mund des Gekreuzigt­en, um seinen Durst zu lindern. iergras Gehört in jedes Körbchen. Damit die Eier weich liegen.

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