Rheinische Post Emmerich-Rees

Stadtwerke wollen moderner werden

- VON MARKUS BALSER

Der Umzug der Stadtwerke in die Innenstadt ist vom Tisch. Stattdesse­n will Emmerichs Energie- und Wasservers­orger sein bestehende­s Gebäude erneuern und vergrößern, um damit moderner und kundenfreu­ndlicher zu werden.

EMMERICH Wenn es nach Udo Jessner ginge, könnten die Arbeiten schon in den nächsten Wochen beginnen. Doch noch muss sich der Chef der Stadtwerke ein wenig gedulden, denn bislang sind nicht alle Genehmigun­gs- und Ausschreib­ungsverfah­ren abgeschlos­sen.

Was Jessner gerne so schnell wie möglich angehen möchte, ist der Umbau der Stadtwerke-Zentrale an der Wassenberg­straße. Nachdem ein Umzug zur Sparkasse an die Agnetenstr­aße bereits seit einiger Zeit aus wirtschaft­lichen Gründen vom Tisch ist (die RP berichtete), sollen das bestehende Kundenzent­rum und der Verwaltung­strakt umgebaut, vergrößert und modernisie­rt werden.

Der Grund: Der Büroraum ist schon seit langem zu knapp. Zudem ist ein Großteil der Büros, in denen rund 40 der insgesamt 120 Stadtwerke-Mitarbeite­r untergebra­cht sind, einfach nicht mehr zeitgemäß. Vor allem aber stört sich Jessner am Kundenzent­rum im Eingangsbe­reich: „Wer hier reinkommt, weiß erst mal gar nicht, an wen er sich wenden muss. Außerdem kann an den offen gestaltete­n Arbeitsplä­tzen die Diskretion auch nur schlecht gewahrt werden.“

Das soll sich nun ändern. Für das Kundenzent­rum ist ein zweigescho­ssiger, halbrunder Anbau zur Wassenberg­straße vorgesehen, der sich optisch an dem Bestandsba­u orientiert. Er soll eigene Parkplätze erhalten, die man direkt von der Straße aus ansteuern kann. Man muss dann nicht mehr über das Betriebsge­lände fahren. Im Innern soll es modern und kundenfreu­ndlich zugehen, mit klarer Zuordnung für die entspreche­nden Anliegen und Rückzugsmö­glichkeite­n für Kundengesp­räche.

Die neuen Mitarbeite­rbüros sollen funktional und an den tatsächlic­hen Erforderni­ssen ausgericht­et werden. „Manche sind im Moment zu groß, ander zu klein“, so Jessner. Auch der Besprechun­gsraum, der derzeit den tristen Charme der 1980er Jahre versprüht, wird modernisie­rt. Ebenso die Räumlichke­iten für das hauseigene Rechenzent­rum. Dazu stehen neue Fenster und eine neue Heizungsan­lage für den gesamten Komplex auf der Liste.

Bei den Vorplanung­en für den Umbau stießen die Stadtwerke auf manche Überraschu­ng. Kein Wunder, ist das ursprüngli­che Gebäude,

Udo Jessner das in Teilen dort immer noch steht, doch schon über 100 Jahre alt. Im Laufe der Jahre wurde es immer wieder saniert und umgebaut. Doch nicht immer wurde das auch in den Bauplänen vermerkt. So stießen die Stadtwerke beispielsw­eise auf ihrem Gelände auch auf einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, von dem niemand mehr etwas wusste. Er befindet sich unter zwei Garagen, die früher von der Feuerwehr ge- nutzt wurden. „Eigentlich sollten die abgerissen werden, aber das ist bei den 60 Zentimeter dicken Betonmauer­n des Bunkers nur mit einem unverhältn­ismäßig hohen Aufwand möglich“, erklärt Jessner. Die Garagen bleiben deshalb stehen. Eventuell können sie wieder von der Feuerwehr genutzt werden.

Für die Stadtwerke werden die Arbeiten eine Herausford­erung, denn sie sollen „unterm rollenden Rad“, also im laufenden Betrieb durchgefüh­rt werden, wie Jessner sagt. Ein bis zwei Jahre wird der Umbau dauern. „Spätestens zur Jahresmitt­e soll er beginnen.“

Der Stadtwerke-Geschäftsf­ührer geht davon aus, dass die neue Zentrale zu einer Aufwertung des gesamten Karrees führen wird. Das sich übrigens ohnehin noch einmal komplett verändern wird, wenn der Bahnüberga­ng Löwentor geschlosse­n und durch eine Unterführu­ng ersetzt wird.

„Spätestens zur Jahresmitt­e soll der Umbau begin

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Stadtwerke-Chef

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So soll die neue Stadtwerke­zentrale aussehen. Das neue Kundenzent­rum zur Wassenberg­straße wird an das bestehende­n Gebäude angebaut.
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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Das bereits leer stehende Haus an der Wassenberg­straße soll abgerissen werden. Dahinter liegt das Gelände der Stadtwerke.
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