Theaterbüro ist wieder in seinen alten Räumen
KREIS KLEVE Die Frau wollte ihren Ohren nicht trauen: 1600 Euro sollte sie für eine Handwerksleistung bezahlen, die innerhalb von einer Stunde erbracht war – und keinesfalls fachgemäß ausgeführt wurde, wie sich später zeigte. Im Haushalt von Brigitte Esser war eine Toilette verstopft. „Immer, wenn oben geduscht wurde, kam unten im WC das Wasser hoch“, erzählte sie der RP. Zugleich funktionierte der Abfluss nicht. Wer Schuld an der Misere hatte, war schnell ermittelt: der Sohn, der seine Hähnchenknochen mitsamt der Serviette durchs Klo spülte. Irgendwo im Rohr blieb der sperrige Abfallknubbel wohl stecken – und der Schaden war da. „Um nicht auf den Handwerkerkosten sitzen zu bleiben, habe ich erstmal die Versicherung angerufen, damit ich wusste, ob sie die Rechnung übernähme“, berichtet Brigitte Esser. Der Kundenberater habe ihr empfohlen, einen Rohrreinigungsdienst anzurufen und die Rechnungssumme vorzustrecken. Es handele sich um einen Fall für die Haftpflichtversicherung.
„Nach ungefähr einer Stunde kam jemand und verlangte erstmal eine Unterschrift von mir als Bestätigung dafür, dass er da war. Etwa 30 Minuten lang bastelte er dann an der Toilette herum, baute sie ab und hängte sie wieder an, und dann wollte er 1600 Euro haben. ,Auf keinen Fall’, hab’ ich gesagt.“Der Handwerker telefonierte daraufhin mit seinem Chef und reduzierte die Rechnung auf 879 Euro. „Auch das schien mir zu viel, aber der Mann wurde frech und drohte mir sogar, er käme wieder“, erzählt die Uedemerin. Ihr Versicherer, den sie erneut anrief, riet ihr, erstmal 300 Euro zu zahlen, die der Ehemann von der Sparkasse holen musste. Die restlichen fast 500 Euro sollten in Raten überwiesen werden, verlangte der Handwerker.
Erstaunlicher Zufall: Wenige Tage EMMERICH (seul) Zurück auf Anfang heißt es für das Theaterbüro Emmerich. Denn nach fast einer Dekade in den Räumlichkeiten des PANs ist das Mitarbeiterteam um Kulturchef Michael Rozendaal wieder in das Häuschen am Grollschen Weg neben dem Stadttheater gezogen.
„Wir sind wirklich alle glücklich, dass wir hier nun wieder unseren Arbeitsplatz haben“, sagt Rozendaal. Der Grund dafür ist natürlich die Lage. „Wir sind hier gleich am später hatte die Mutter von Brigitte E. das gleiche Problem, rief (so meinte sie) eine Gocher Firma an und begrüßte dann einen Rohrreiniger, dessen Fahrzeug ein Essener Nummernschild hatte. „Er behauptete, er arbeite mit der hiesigen Firma zusammen und verlangte nach seinem Einsatz 635 Euro. Meine Mutter zahlte leider, insgesamt sind also 935 Euro weg.“Zu allem Überfluss verstopften beide Toiletten innerhalb kürzester Zeit erneut. Die Uedemer erstatteten Anzeige.
„Ja, wir haben die Ermittlungen aufgenommen“, bestätigt PolizeiPressesprecher Michael Ermers. „Das sieht nach einer sehr ähnlichen Masche aus wie die völlig überteuerten Türöffnungen“, sagt er. Wie bei den unseriösen Schlüsseldiensten gehen die Ermittler Theater und brauchen nur aus der Haustür raus, um zum Beispiel die Tourneetheater in unserem Haus begrüßen zu können.“
Zudem hat sich über die Jahre gezeigt, dass vor allem die Gäste von auswärts, um Karten zu kaufen, immer zum Stadttheater gefahren sind. „Ein Theater und der Verkauf für dessen Eintrittskarten gehören einfach zusammen“, sagt Rozendaal. Und das ist nun auch in Emmerich endlich wieder der Fall. auch in dieser Sache von Wucher aus. In größerer Anzahl scheinen solche Fälle in der Region bislang jedoch noch nicht vorgekommen zu sein. Versicherer, die die Rheinische Post auf ihre Erfahrungen ansprach, sagten jedenfalls, damit noch nicht zu tun bekommen zu haben. Verstopfte Rohrleitungen seien bei älteren Verträgen meist nicht versichert, heute könne man Verstopfungen, bei denen die Folgeschäden manchmal erheblich seien, aber mit absichern. Und Haftpflichtfälle sind ja sowieso eine andere Sache. Thomas Niederholz aus dem Provinzial-Büro Hondong und Kollegen in Goch hat schon weggeschüttetes Frittierfett, einen Teddy und Handys als Problemauslöser kennengelernt. Von Hygieneartikeln gar nicht zu reden. Aber 1600
Neben Michael Rozendaal nehmen auch Sabine Boers und Rabea Loffeld sowie Hildegard Keusgen und Gideon de Graaff in den Büros Platz. Vor allem in den Osterferien fand der Umzug, der eigentlich schon hätte in den Herbstferien 2017 erfolgen sollen, statt. In der ersten Ferienwoche wurden die Möbel von der Agnetenstraße zum Grollschen Weg transportiert. In der zweiten Ferienwoche wurde dann die EDV umgestellt. Euro dürfe die Schadensregulierung bestimmt nicht kosten, so der Experte. „Bürgermonitor“– darunter beschreibt die Redaktion Defizite, deckt Missstände auf, erinnert Politik an Versprechen. Wir bleiben dran! Eine E-Mail mit dem Stichwort „Bürgermonitor“an die Adresse kleve@rheinische-post.de schicken, per Formular unter www.rp-online.de/buergermonitor melden oder einen Brief an Rheinische Post, Nassauerstraße 1,
Noch gibt es ein wenig zu werkeln, aber zum größten Teil ist der Umzug geschafft. Übrigens haben die Mitarbeiter ihre Möbel aus dem PAN komplett mit in die neuen Räume genommen. „Hier passen sie schließlich auch perfekt rein“, grinst Rozendaal. Denn einst sind sie für die Räume angefertigt worden. Nun stehen sie quasi wieder passgenau an alter Stelle. Nur einer fehlt. Der große, runde Tisch aus dem Büro des Kulturchefs. Der steht fortan in der Bücherei. „Der wäre einfach zu groß in diesem Büro gewesen“, erklärt Rozendaal.
Neben der Adresse des Theaterbüros hat sich nun auch die Telefonnummer geändert. Unter s 02822/ 752000 ist das Theaterbüro nun erreichbar. Die Öffnungszeiten sind geblieben. Von Montag bis Freitag hat das Büro von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Dienstag und Donnerstag steht die Tür außerdem von 14 bis 16 Uhr offen.