Einfach mal bei einer Operation zuschauen
Am 21. April überträgt das Wirbelsäulenzentrum des Spitals einen Eingriff per Liveschaltung in die Cafeteria.
EMMERICH (cs) Ein Patient auf dem OP-Tisch, ein Chirurg mit Skalpell – und bis zu 300 Menschen schauen zu. Was es sonst höchstens im Medizin-Studium an der Universität gibt, passiert am 21. April in Emmerich öffentlich. Dann, wenn das Niederrheinische Wirbelsäulenzentrum am St. Willibrord-Spital zum ersten Wirbelsäulentag einlädt. Im Zentrum steht die Liveübertragung einer Bandscheiben-Operation vom OP-Saal in die Cafeteria des Spitals.
Wer denkt, es erwarte ihn ein furchtbar blutiges Szenario, sei entwarnt: Viel Blut wird nicht fließen. Das Team des Wirbelsäulenzentrums hat sich für eine minimalinvasive Bandscheiben-OP entschieden, weil diese auch Menschen mit schwächeren Nerven verfolgen können. Und weil sie informativ ist und eine Maßnahme für Menschen, die an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls leiden. Dazu erklären die Oberärzte vor Ort sowie Chefarzt Dr. Jens Andreas im OP-Saal zunächst die anatomischen Hintergründe des Eingriffs. Auch während der etwa einstündigen Operation haben die Zuschauer die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Dr. Andreas erklärt die Beweggründe: „Für Laien ist oft nicht nachvollziehbar, was bei so einer OP gemacht wird. Sie informieren sich heute mehr als früher und liefern sich nicht mehr ohne weiteres den ‘Göttern in Weiß’ aus.“Dieses Bedürfnis nach Information will man am Wirbelsäulentag bedienen. Auch um zu zeigen, dass es sich um kein Hexenwerk handelt und die Operation für das Team Routine ist.
Das Wirbelsäulenzentrum in Emmerich hat sich prächtig entwickelt. Heute ist es die größte nicht-universitäre Einrichtung ihrer Art in ganz Nordrhein-Westfalen. Diese Entwicklung soll sich mit Dr. Andreas, der seit Januar das Team leitet, fortsetzen. „Wir hatten erfolgreiche erste drei Monate mit tollen, neuen Impulsen, insbesondere im Bereich der multimodalen Schmerztherapie“, blickt Karl-Ferdinand von Fürstenberg von Pro Homine optimistisch in die Zukunft. Die multimodale Schmerztherapie zeichnet sich dadurch aus, dass die Patienten nicht nur von Fachärzten, sondern auch von Physio- und Psychotherapeuten betreut werden. Mit der dazugehörenden Geriatrie bietet das Wirbelsäulenzentrum hier beste Voraussetzungen. Über all das können sich Interessierte am Samstag, 21. April, ab 10 Uhr beim Wirbelsäulentag in der Cafeteria des Spitals informieren. Angesprochen ist nicht nur, wer bereits unter Schmer- zen leidet, sondern auch, wer sich über Möglichkeiten der Prävention schlaumachen will. Denn es wird auch einen Infostand mit Tipps rund um das Thema Rückenschule geben sowie die Möglichkeit zum Gespräch mit den Ärzten des Wirbelsäulenzentrums.
Moderiert wird die Veranstaltung von Drs. Boy Visser.
Viel Blut wird nicht fließen. Es handelt sich um eine minimalinvasive Bandscheiben
Operation.