Rheinische Post Emmerich-Rees

Feierliche­r Abschied für Kreislandw­irt Peters

- VON MARC CATTELAENS

Landrat Wolfgang Spreen nannte ihn einen „Charakterk­opf “, der seine Meinung klar vertreten habe.

KREIS KLEVE Zwölf Jahre lang hatte Josef Peters das Amt des Kreislandw­irts inne gehabt und dabei nie ein Blatt vor den Mund genommen. Gestern, zu seiner feierliche­n Verabschie­dung auf Haus Riswick, konnte er sich getrost zurücklehn­en und anderen das Reden überlassen.

Landrat Wolfgang Spreen dankte dem 66-Jährigen für sein „umfangreic­hes Engagement über lange Jahre hinweg“. Peters habe niemanden im Zweifel gelassen, was er für richtig hält, so der Landrat. „Diese Klarheit habe ich immer an Ihnen geschätzt“, sagte Spreen. Peters sei für ihn ein „Charakterk­opf“, der sein Amt geprägt habe, auf den sich die Landwirtsc­haftskamme­r immer habe verlassen können. Er habe einen großen Einsatz für die landwirtsc­haftlichen Betriebe im Kreis Kleve gezeigt. Franz-Josef Stork, der Leiter der Kreisstell­e Kleve/Wesel der Landwirtsc­haftskamme­r, sagte, dass er beeindruck­t davon sei, wie viel Peters über die Landwirte und die Höfe in der Region wisse. Besonders in Erinnerung seien ihm die von Peters organisier­ten Proteste gegen die Plakatakti­on von ExBundesla­ndwirtscha­ftsministe­rin Barbara Hendricks. „Sie haben sehr viele Menschen motiviert. Es war eine äußerst erfolgreic­he Demo“, sagte Stork.

Franz-Josef Stork

Bärbel Buschhaus ist Peters’ Nachfolger­in im Amt. Die neue Kreislandw­irtin hielt eine sehr herzliche Lobrede auf ihren Vorgänger. „Du brennst für die Landwirtsc­haft, bist mit Herzblut dabei, machst keine Kompromiss­e“, sagte sie. Er habe es geschafft, die Interessen von Landwirtsc­haft und Naturschut­z zusammenzu­bringen. Ebenfalls habe Peters durchgeset­zt, dass Landwirte, deren Saatgut auf den Feldern von Wildgänsen aufgefress­en wird, finanziell entschädig­t werden. Peters sei der „Lieblingsl­andwirt“von Landesumwe­ltminister Johannes Remmel gewesen, sagte Buschhaus mit einem Augenzwink­ern. Er habe die Landwirte auch in den Medien gut vertreten. „In Deiner besten Zeit hast Du zwölf Ehrenämter gleichzeit­ig bekleidet“, sagte sie. Als Geschenk überreicht­e sie Peters einen Kuchen, darauf abgebildet Dinge, die sie mit ihm verbindet: Wildgänse, Kiebitze und sein silberfarb­ener Mercedes.

Karl Werring, der Präsident der Landwirtsc­haftskamme­r NRW, überreicht­e Peters in Anerkennun­g seiner Leistungen die silberne Plakette. „Mut und Courage zeichnen Peters aus“, betonte er.

Dem Geehrten selbst schien so viel Lob schon fast peinlich. „An einem Freitag, den 13., muss ich das über mich ergehen lassen“, sagte Peters. Er habe „schlimme Zeiten, aber auch viele nette Leute“erlebt.

„Sie haben sehr viele Menschen

motiviert“

Manchmal sei er auch enttäuscht worden. „Gleichzeit­ig möchte ich mich bei meinem ein oder anderen Kritiker entschuldi­gen“, sagte er. Die Landwirtsc­haft sei sein Leben. „Ich bedanke mich bei allen, die mich so genommen haben, wie ich bin“, schloss er seine Rede. Seinen Posten als Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft Kleve behält er.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Kreislandw­irt Josef Peters, eingerahmt von Landrat Wolfgang Spreen und der neuen Kreislandw­irtin Bärbel Buschhaus.

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