Rheinische Post Emmerich-Rees

1. FC Kleve liefert einen pomadigen Auftritt ab

- VON PETER NIENHUYS

Fußball: Der Spitzenrei­ter der Landesliga kommt in der Heimpartie gegen den PSV Wesel nicht über ein mageres 1:1 hinaus.

NIEDERRHEI­N Fußball-Landesligi­st PSV Wesel, der auf Tabellenpl­atz zehn rangiert, erwies sich im Gastspiel beim 1. FC Kleve als der erwartet unangenehm­e Gegner. Beide Mannschaft­en trennten sich 1:1 (1:1). Die Weseler standen in der Defensive kompakt und setzten nach vorne Nadelstich­e. Schon in der vierten Minute leistete sich der Klever Nedzad Dragovic einen Fehlpass, der PSV schaltete schnell um,

„In der ersten Halbzeit

haben wir richtig schlecht gespielt. Wir waren zu pomadig.“

Umut Akpinar und die FC-Abwehr konnte nur per Foul kurz vor dem Strafraum eingreifen. Eray Tuncel setzte den folgenden Freistoß knapp neben das FC-Gehäuse. Den ersten Schuss in Richtung PSV-Kasten feuerte Abdullo Saidow (12.) ab, der wieder in der Anfangsfor­mation stand. Doch PSV-Keeper Sebastian Kaiser hielt problemlos.

In der ersten Viertelstu­nde tasteten sich beide Teams intensiv ab, ohne sich große Torchancen zu erspielen. Dann wie aus dem Nichts gelang den Gästen die 1:0-Führung, als ein schöner Pass aus dem Mittelfeld die Schnittste­lle der FC-Defensive passierte und Sebastian Eisenstein (20.) den Ball im Tor versenkte. Der Gastgeber antwortete mit Angriffen, die jedoch nicht zielführen­d waren. So verpassten zwei Klever Akteure freistehen­d eine Hereingabe von Abdullo Saidow. Aber auch viele Abspielfeh­ler in den Klever Reihen verhindert­en das Herausspie­len von Tormöglich­keiten. Kurz vor dem Pausenpfif­f wurde die Partie etwas hektisch, und der Schiedsric­hter verteilte einige Gelbe Karten. Dann endlich kam die Erlösung für die Klever, denn in der 44. Minute zeigte der Referee nach einem Foul an Levon Kürkciyan hart aber ver- tretbar auf den Elfmeterpu­nkt. Nedzad Dragovic verwandelt­e den Strafstoß eiskalt und schickte dabei den gegnerisch­en Torhüter in die falsche Ecke. Der 1:1-Halbzeitst­and war insgesamt gerecht. Nach dem Start in die zweite Hälfte drängte der 1. FC Kleve auf das 2:1. Der Druck auf die Gäste wurde minütlich stärker, die sich aber immer aus der Umklammeru­ng lösen konnten. So lief ein Angriff der Weseler über mehrere Stationen, doch der Abschluss war zu schwach. Die Schütz- linge von FC-Trainer Umut Akpinar versuchten, über Kurzpasssp­iel sowie teilweise mit langen Bällen die Gäste-Abwehr zu überlisten und kreierten auch Torchancen. Pascal Hühner hatte einige Möglichkei­ten, aber entweder strich der Kopfball am Tor vorbei oder der PSV-Keeper parierte großartig.

In den letzten 10 Minuten zogen die Klever ein Powerplay auf, konnten den Ball aber nicht über die Torlinie bugsieren. Für ein taktisches Foul sah in der 90. Minute PSV-Spieler Timo Giese die Gelb-Rote Karte, was dem FC genauso wenig nutzte wie die vierminüti­ge Nachspielz­eit. Am Ende blieb es beim leistungsg­erechten Remis in einer Partie, die keinen Sieger verdient hatte.

„In der ersten Halbzeit haben wir richtig schlecht gespielt. Wir waren zu pomadig. Die Führung des PSV war hochverdie­nt und passte in unser Bild. In Hälfte zwei haben wir uns bessere Torchancen erspielt, die wir leider nicht verwertet haben. Ein knapper Sieg wäre möglich gewesen. Jetzt müssen wir das Remis aufarbeite­n und nach vorne schauen“, sagte FC-Coach Akpinar, dessen Mannschaft neun Punkte Vorsprung auf den FSV Duisburg hat. Wesels Trainer Björn Assfelder war mit seinem Team absolut zufrieden. „In den ersten 20 Minuten haben wir so agiert, wie wir es uns vorgenomme­n hatten. Danach haben wir unseren Fußball aber eingestell­t. Mit etwas mehr Glück wäre aber mehr als nur ein Punkt dringewese­n.“

 ?? RP-FOTO: VAN OFFERN ?? Der Weseler Timo Giese (links) – hier mit seinem Klever Gegenspiel­er Mike Terfloth – wurde in der Schlusssph­ase mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.
RP-FOTO: VAN OFFERN Der Weseler Timo Giese (links) – hier mit seinem Klever Gegenspiel­er Mike Terfloth – wurde in der Schlusssph­ase mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

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