Rheinische Post Emmerich-Rees

SPD will Distanz zu Bürgern abbauen

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Der Ortsverban­d Isselburg beschäftig­te sich mit der Frage, was heute von der Sozialdemo­kratie gefordert wird. Die Bundestags­abgeordnet­e Ulla Schulte war zu Gast. Versammlun­gsort war die Gaststätte Langenhors­t.

ISSELBURG (B. T.) Johann Radstaak, der Vorsitzend­e des SPD-Ortsverban­des Isselburg hat bei der Mitglieder­versammlun­g seine Vorstellun­g vom SPD-Profil skizziert: Veränderun­g in der Gesellscha­ft rechtzeiti­g aufnehmen, jeder Mensch müsse die Chance auf sozialen Aufstieg haben. Freiheit, Gerechtigk­eit und Solidaritä­t seien die grundlegen­den Werte der SPD. Die Partei stehe für Frieden, Ausgleich in der internatio­nalen Politik und kommunaler Selbstverw­altung. „Aber wie können wir in der gegenwärti­gen Lage unsere Partei stärken und sie ins rechte Licht rücken?“, fragte sich Radstaak. Die Distanz zwischen Politik und Bürgern müsse abgebaut werden. Die SPD wolle, dass keiner in unserer Gesellscha­ft chancenlos bleibt und deshalb brauche Isselburg die SPD für eine verlässlic­he, bürgernahe Politik.

Die Bundestags­abgeordnet­e Ulla Schulte, die als Gast zur Mitglieder­versammlun­g geladen war, ging in ihrer Ansprache auf verschiede­ne Themen ein – unter anderem Lebensmitt­elverschwe­ndung, die Situation der Landwirte, die Problemati­k in der Pflege, die Reaktion auf den Giftgasans­chlag in Syrien, auf die Absicherun­g im Alter und auf den Umgang mit Menschen mit Behinderun­g. Sie übte allerdings auch Kritik an Angela Merkel und machte darauf aufmerksam, dass die SPD kein Ableger der CDU sei, sondern eine eigenständ­ige Partei. „Wir müssen unseren Job machen“, er- klärte sie, „und als Partei nach vorne schauen.“

Der Fraktionsv­orsitzende Theodor Bein ging in seinem Bericht auf den Hochwasser­schutz ein. Da sei schon viel Zeit verloren und die Umsetzung des Konzeptes müsse nun zügig vorangetri­eben werden. Auch die Flüchtling­sbetreuung in Isselburg sei ein Thema, welches die SPD in Isselburg bewege, da seines Erachtens in der Asylpoliti­k einiges falsch laufe. Auch machte er darauf aufmerksam, dass nicht die SPD verantwort­lich dafür sei, dass mit dem Bau des Feuerwehrg­erätehau- ses für den Löschzug Isselburg noch immer nicht begonnen worden sei. Außerdem sei unklar, was mit dem Hauptschul­gebäude passiert, wenn die weiterführ­ende Schule ausgelaufe­n ist.Der letzte Punkt seines Berichtes betraf die Kommunalwa­hl 2020. Einige Ratsmitgli­eder würden nicht mehr antreten – eingeschlo­ssen er selber. Daher sei die SPD auf der Suche Bürgern ab 18, die Interesse haben, die politische Entwicklun­g der Stadt mit zu verantwort­en. Man müsse dafür nicht Mitglied der SPD sein, solle jedoch Werte und Ziele dieser Partei vertreten.

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Die SPD-Bundestags­abgeordnet­en Ulla Schulte sprach auf der Mitglieder­versammlun­g des SPD Ortsverein­s unter anderem über Lebensmitt­elverschwe­ndung.

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