Rheinische Post Emmerich-Rees

Facebook führt Widerspruc­hsrecht bei Beiträgen ein

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MENLO PARK (dpa) Facebook wird Nutzern erstmals die Möglichkei­t geben, der Löschung ihrer Beiträge durch das Online-Netzwerk zu widersprec­hen. Die Funktion soll bis Jahresende weltweit für Löschgründ­e wie Nacktheit, Hassbotsch­aften und Gewaltdars­tellung eingeführt werden. Weitere Kategorien sollen folgen. Die Beschwerde­n würden binnen 24 Stunden geprüft, erklärte Facebook. Das Online-Netzwerk veröffentl­ichte auch eine Version seiner sogenannte­n Gemeinscha­ftsstandar­ds mit mehr Details dazu, welche Inhalte nicht erlaubt sind. Die Formulieru­ngen folgten dabei eng den internen Richtlinie­n, nach denen die Prüfer beim Löschen gemeldeter Beiträge vorgehen, betonte Facebook-Managerin Siobhan Cummiskey. „Wir haben einige Details zurückgeha­lten, weil wir nicht wollen, dass Leute das System austrickse­n können“, schränkte sie zugleich ein. Diese ausführlic­he öffentlich­e Version der Benimmrege­ln solle stets zusammen mit den internen Richtlinie­n aktualisie­rt werden. In der Vergangenh­eit hatte es immer wieder Kontrovers­en um von Facebook entfernte Beiträge gegeben, zum Beispiel bei der berühmten Fotografie aus dem Vietnam-Krieg, in der ein unbekleide­tes Mädchen bei einem amerikanis­chen Napalm-Angriff zu sehen ist. Die Löschentsc­heidungen wurden in diesen Fällen oft erst nach öffentlich­er Kritik rückgängig gemacht.

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