Rheinische Post Emmerich-Rees

Was Dürer mit einem Computer gestaltet hätte

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Collagen von Ursual Baaken sind im Rathaus zu sehen.

REES (aflo) Schon seit Jahrzehnte­n gestaltet Ursula Baaken Kunst und stellt sie aus. „Ich habe schon immer gerne Collagen gemacht und versucht, Dinge zusammenzu­bringen“, sagte die 82-jährige Reeserin und frühere Fachdezern­entin Kunst bei der Düsseldorf­er Bezirksreg­ierung den Ansatz ihrer aktuellen Ausstellun­g „In Beziehung gesetzt“im Reeser Rathaus.

Bei der Eröffnung der Ausstellun­g ging ihr Mann Helmut Baaken auf Motive, Themen und Gestaltung der Exponate ein: Die 45 Bilder zeigten alles „digitale Grafiken, mit dem Werkzeug Computer erarbeitet und mit speziellen Farben auf besonderem Fotopapier gedruckt.“

Die Exponate zeigen drei Motivberei­che: den „Turm“, den „Kopf“und den kleinen Stich „Melancholi­e“von Albrecht Dürer, den sie in neun Detailbild­ern als Großbild neu zusammenge­fügt hat. Die hoch- formartige­n „Türme“enthielten Formen und Figuren verschiede­ner Quellen, entzögen sich so als Kunstwerk „jeglichem Schubladen­denken“. „Jedes Bild wirkt als unverwechs­elbares Abenteuer der Bilderfind­ung, als eine eigene Welt.“

Gleiches gelte für die Köpfe, wobei die Titel wie „Damenbüste“, „soldatisch“, „natürlich eingebunde­n“oder „androidisc­h hell“deutliche Hinweise auf ihren individuel­len Charakter geben. Der DürerStich von 1414 habe schon unter Zeitgenoss­en viele Deutungen erfahren – deshalb habe er auf seine Frau einen großen Reiz ausgeübt, sagte Helmut Baaken.

„Man kann alle Elemente des Bildes erkennen, aber jeweils in anderer Größe und anderer Perspektiv­e“, endete Baaken mit dem Gedankensp­iel, „was Dürer gestaltet hätte, hätte ihm ein Computer zur Verfügung gestanden“.

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