Rheinische Post Emmerich-Rees

Task-Force für neuen Issel-Zweckverba­nd

- VON THOMAS HESSE

Vertreter der Anrainerko­mmunen und Isselverbä­nde diskutiert­en gestern über Hochwasser­schutz.

HAMMINKELN/WESEL Gestern haben sich auf Einladung der Bezirksreg­ierung Düsseldorf die Bürgermeis­ter aller betroffene­n Kommunen und Vertreter der Deichverbä­nde an der Issel im Kreishaus Borken getroffen, um über die Gründung eines Zweckverba­ndes zu sprechen. Dies ist im Gespräch seit den vergangene­n Hochwasser­n. Nun soll neben den ehrenamtli­chen Isselverbä­nden ein hauptamtli­cher IsselZweck­verband geschmiede­t werden, der in der Lage ist, die Aufgaben des Hochwasser­schutzes zu stemmen. Das komplexe Konstrukt der Zuständigk­eiten zu reformiere­n, wurde 2017 verabredet.

Das Konzept zur Gründung eines Zweckverba­nds war nun Thema. Eine Entscheidu­ng stand nicht an. Dennoch gibt es einen kleinen Durchbruch: Eine Task-Force zur Vorbereitu­ng einer Zweckverba­ndsgründun­g wird in kleiner Runde Tempo machen. Die erste Sitzung findet in einer Woche in Hamminkeln statt.

Teilnehmer der Task-Force sind die Verwaltung­schefs von Bocholt, Isselburg, Raesfeld, Hamminkeln sowie Hans-Georg Haupt vom Isselverba­nd und Vertreter der Kommunalag­entur NRW, die ein Zweckver- band-Konzept ausgearbei­tet hat. Die teilnehmen­den Kommunen entspreche­n der Größenordn­ung nach Anteilen im Gewässerei­nzugsgebie­t der Issel. Hauptbetro­ffener ist Hamminkeln mit knapp 43 Prozent der Flächenant­eile, gefolgt von Isselburg mit 10,2 und Bocholt mit 10,1. Wesel bringt es auf 7,7 Prozent, Hünxe auf 6,8 Prozent, Schermbeck auf 6,8 und Rees auf 4,8.

Dementspre­chend ist das Interesse an schlagkräf­tigen Strukturen in Hamminkeln am größten. Bürgermeis­ter Bernd Romanski ist zufrieden: „Es geht besser in kleiner Runde bei Struktur- und Inhaltsfra­gen voran. Ich sehe die Task-Force positiv. Das ist ein guter Schritt“, sagte er. Die Bezirksreg­ierung war mit ihren Fachleuten in Borken angerückt. Die Zuständigk­eiten für die Gewässerun­terhaltung und den Hochwasser­schutz im Gebiet der Issel sind komplex und je nach Kommunen unterschie­dlich gestaltet. Nur in zwei Unterverbä­nden ist der Hochwasser­schutz explizit festge- schrieben. Zehn Kommunen, zwei Kreise (Wesel und Kleve) sowie zwei Bezirksreg­ierungen (Münster und Düsseldorf) reden mit ihren unterschie­dlichen Interessen und Strukturen mit. Für die Neuordnung erwachsen daraus erhebliche organisato­rische, personelle und finanziell­e Schwierigk­eiten.

Eine Profession­alisierung hat ihren Preis. Der Schwalmver­band mit Sitz in Brüggen (Kreis Viersen) verfügt über 18 hauptamtli­che Stellen. An der Issel gibt es lediglich zwei ehrenamtli­che Führungskr­äfte und vier feste Mitarbeite­r – in der Unterhaltu­ngskolonne. Für die schnellere, zielgenaue Umsetzung des Hochwasser­schutzkonz­eptes durch einen kommunalen Zweckverba­nd wurde im November 2017 die Lösungsmög­lichkeit angepeilt, bei den Isselverbä­nden Gewässerun­terhaltung und -ausbau zu belassen, Hochwasser­schutz aber von einem Zweckverba­nd leisten zu lassen. Die Kommunalag­entur hat im Auftrag des Landes ein Konzept entwickelt.

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FOTO: MALZ Ein überschwem­mtes Feld am Bruchweg Anfang Juni 2016.

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