Rheinische Post Emmerich-Rees

Nico Hülkenberg will in Baku nachlegen

- VON TORSTEN TENBÖRG

Formel 1: Am Sonntag wird der Große Preis von Aserbaidsc­han ausgetrage­n. Renault hat einige Änderungen am Wagen des 30-Jährigen vorgenomme­n. Der Emmericher freut sich auf den anspruchsv­ollen Kurs in der Altstadt.

EMMERICH Kopfsteinp­flaster verbinden Sportfans in der Regel mit dem Radklassik­er Paris-Roubaix. Doch auch in der Formel 1 wird über diesen Untergrund gefahren, beim Großen Preis von Aserbaidsc­han auf dem Straßenkur­s von Baku. Allerdings werden Fans und Fahrer das Kopfsteinp­flaster in der historisch­en Altstadt am Wochenende gar nicht sehen. Nur fürs Rennen wird

„Der Komplex um die Burg zwischen den Kurven acht bis zehn ist besonders eng für die breiten Autos“

Nico Hülkenberg eine temporäre Asphaltsch­icht aufgetrage­n. „Es ist ein interessan­ter Ort, der mit den alten Stadthäuse­rn und den Kopfsteinp­flaster-Straßen eine etwas andere Atmosphäre als die üblichen Grand Prix besitzt“, sagt Nico Hülkenberg.

Dies ist nicht die einzige Besonderhe­it des Stadtkurse­s. Bei der Premiere im Jahr 2016 fuhr Valtteri Bottas im Williams auf der über zwei Kilometer langen Geraden die Spitzenges­chwindigke­it von 378 Stundenkil­ometer. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert in der Formel 1.

„Es ist der schnellste Straßenkur­s des Jahres“, sagt Hülkenberg. „Durch das DRS ist es möglich, auf der langen Geraden zu überholen.“Anderersei­ts gebe es aber auch viele 90-Grad-Kurven. „Der Komplex um die Burg zwischen den Kurven acht bis zehn ist besonders eng für die breiten Autos“, sagt der Emmericher. „Monaco ist im Vergleich dazu richtig weitläufig.“

Nico Hülkenberg hat auch nicht die besten Erinnerung­en an das Rennen im vergangene­n Jahr. In der 25. Runde fuhr er selbstvers­chuldet in die Leitplanke­n. Bis dahin war er ein starkes Rennen gefahren und hatte sich von Startposit­ion 13 bis auf Platz fünf vorgekämpf­t. Berechtigt­e Hoffnungen, erstmals auf dem Podium zu landen, bestanden, obwohl der Renault damals noch ein Auto fürs hintere Mittelfeld war.

Vor dem Rennen in Baku gibt der französisc­he Werksrenns­tall wieder Gas bei seinem Entwicklun­gsprogramm. „In Aserbaidsc­han wollen wir einen stattliche­n Schritt nach vorne machen. Wir haben neue Flügel und seitliche Luftleit-Elemente im Gepäck. In Barcelona werden wir beim Motor zulegen“, sagt Motorsport-Direktor Cyril Abiteboul. „Wir sind zuversicht­lich, dass diese Schritte unsere Position im oberen Mittelfeld festigen. Aber um das zu erreichen, muss jede Entwicklun­g ein voller Erfolg sein.“

Eben die Entwicklun­gsarbeit sieht auch Hülkenberg als Schlüssel zum Erfolg. „Wir hatten einen positiven Start in die Saison, darauf lässt sich aufbauen. Wir haben einige Male ordentlich gepunktet. Diesen Schwung müssen wir behalten. Und dann müssen wir effiziente­r entwickeln als unsere Konkurrent­en. Nur so lassen sich unsere Ziele erreichen“, sagt der 30-Jährige. Gerade der Blick auf die direkte Konkurrenz zeigt, warum bei Renault in vielen Aussagen ein negativer Unterton mitschwing­t.

Eigentlich wollten sich die Franzosen mit Red Bull, Ferrari und Mercedes messen. Doch aktuell geht der Blick zu Toro Rosso, Haas und McLaren. Ganz davon abgesehen, dass Hülkenberg­s altes Team Force India noch überhaupt nicht in Schwung ist. Hier könnte gegebenenf­alls ein weiterer Konkurrent im Laufe der Saison heranwachs­en.

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FOTO: XPB / JAMES MOY PHOTOGRAPH­Y LTD. Nico Hülkenberg (Renault), Daniel Ricciardo (Red Bull) und Kevin Magnussen (Haas) bei der gestrigen Pressekonf­erenz.

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