Die bunte Welt der Leonie Pawlak
Am Sonntag wird im Schlösschen Borghees die Reihe „Kunst und Klassik“fortgesetzt. Die Emmericherin Leonie Pawlak zeigt farbenfrohe Werke mit Eindrücken und Impressionen aus vieler Herren Länder.
BORGHEES Leonie Pawlak mag es gerne bunt. Das sieht man nicht nur ihrer Kleidung an, sondern auch ihren Bildern. 38 davon gibt es ab Sonntag im Schlösschen Borghees zu sehen – farbenfrohe Impressionen aus aller Herren Länder. Denn die Emmericherin, vielen sicher auch bekannt aus ihrer Arbeit in der Seniorenvertretung, ist unternehmungslustig, reist gerne und viel. Island, Niederlande, Hamburg, Kambodscha sind nur ein paar der Stationen, zu denen sie den Betrachter ihrer Ausstellung „Rund um die Welt“mitnimmt.
Ihre künstlerische Ader hatte Leonie Pawlak schon als junges Mädchen gespürt, aber ihre Mutter, eine Kriegerwitwe, bestand darauf, dass sie einen „anständigen Beruf“erlernte. Also wurde sie Lehrerin. Gemalt hat sie dennoch immer wieder, doch erst seit 1995 zeigt sie ihre Werke auch regelmäßig auf Ausstellungen.
Den Begriff „Hobbymalerin“hört Leonie Pawlak dabei gar nicht gerne. Nicht, weil sie von sich selbst annimmt, eine besonders gute Künstlerin zu sein, sondern viel mehr deshalb, weil Malen für sie mehr als nur eine Nebenbeschäftigung ist. „Das Künstlerische ist ein Teil von mir, ich kann es nicht unterdrücken“, sagt sie. Entspannung sei das Malen nicht für sie, sondern harte Arbeit, die manchmal auch in einen Misserfolg münden kann, weil die Bildidee nicht funktioniere. Erscheint ihr das Ergebnis jedoch als gelungen, empfindet sie ein Ausgefülltsein, wie sie erklärt.
Hin und wieder kann das Malen jedoch für sie auch zu einem an- strengenden Kraftakt werden. So wie etwa bei dem Bild, das die Hamburger Elbphilharmonie zeigt. Entstanden ist es binnen einer Woche und zeigt verschiedenste Eindrücke, die sie auf einer Reise mit den Emmericher Kulturbetrieben über Ostern in der Hansestadt sammelte. „Manchmal kann ich mich in ein Bild auch regelrecht verbeißen“, sagt Pawlak, die ihre Arbeiten zunächst immer mit einer kleinen Skizze beginnt und sie dann Stück für Stück weiter ausarbeitet. Vieles entsteht dabei auch unbewusst: „Die Bilder wollen auf die Leinwand und ich füge mich dann.“
Im Schlösschen Borghees sind im Erdgeschoss Impressionen aus dem Norden Hollands zu entdecken – urige Menschen, Windmühlen, unberührte Landschaften. Im ersten Stock wird es bunter und wärmer. Da gibt es Elefanten, Tempel, bunte Vögel und fantasievolle Ornamente. Leonie Pawlaks Stil lässt sich vielleicht am besten mit einer Mischung aus Figurativen und Abstraktem beschreiben. Die in Borghees gezeigten Bilder stammen aus dem Zeitraum 1999 bis 2018. Man kann sie auch kaufen, wobei die günstigsten, handliche Kleinformate, bereits ab fünf Euro zu haben sind.
Zur Eröffnung der Ausstellung, die im Rahmen der Reihe „Kunst und Klassik im Schlösschen“erfolgt (Sonntag, 11.30 Uhr), sorgen Darya Varlamova und Jonathan Zydek für die passende musikalische Untermalung. Die aus Minsk stammende Geigerin und der in Rüdeheim geborene Pianist bringen Werke von Ludwig van Beethoven und George Enescu zu Gehör.
Die Bilder Leonie Pawlaks sind bis zum 29. Juli zu sehen. Eintritt ist frei.