Kleve-Museum für den Schwanenturm
Der Landschaftsverband Rheinland gibt 29.500 Euro, damit aus einem Konzept ein konkreter Plan wird. Die Kunsthistorikerin Valentina Vlasic und der Klevische Verein wollen die Stadtgeschichte aufarbeiten.
KLEVE Die Stadt soll ein weiteres Museum bekommen. Ein Museum, das die Geschichte Kleves und ihrer Landschaft erzählt. Das Museum ist ein Traum, der Burg und Turm interessanter machen und für noch mehr Menschen öffnen könnte. Es ist ein alter Traum des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte, ausgehend von der geologischen Sammlung, die Geschichte der Herzogstadt für die 15.000 Menschen zu erzählen, die im Jahr hinauf klettern, um den Blick zu genießen. Schon der langjährige Vorsitzende Heinz Scholten versuchte vor vielen Jahren, ein Museum dort aufzubauen.
Nun endlich rückt die Idee in greifbare Nähe: 29.500 Euro bekommt der Verein vom Landschaftsverband Rheinland, um aus einem neuen Konzept eine handfeste Planung zu machen. Alwine Stromenger und Rainer Hoymann vom Klevischen Verein holten das professionelle Know how vom Museum Kurhaus ins Boot: In ihrer Freizeit berät Kurhaus-Kuratorin Valentina Vlasic den klevischen Verein. Vlasic investierte mit den beiden und dem Arbeitskreis Geschichte des Klevischen viel Herzblut in das Vorhaben und schuf das Konzept, das der LVR nun mit Fördermitteln unterstützt.
„Wir haben die Etagen des Turms geprüft – er hat für die alten wun- derbaren Stiche und Zeichnungen, die so viel von der Klever Geschichte erzählen, ein gutes Klima. Konservatorisch müssen wir uns keine Sorgen machen“, sagt Vlasic. Sie möchte die Klever Häuser Koekkoek und Kurhaus einbinden und freut sich schon jetzt sichtlich, die stadtgeschichtlichen Schätze der beiden Museum zugänglich machen zu können. Man werde sich gegenseitig ergänzen, sagt Vlasic.
Vlasic und Hoymann möchten über die Etagen der Burg den Weg der Klever Geschichte nachzeich- nen: von der geologischen Sammlung, über die unzähligen Stadtansichten die das Gesicht Kleves über die Jahrhunderte zeigen, bis zu den wichtigen Porträts der Menschen aus der Stadtgeschichte.
Wichtiger Aspekt: „Wir wollen das Museum auch für die Menschen erlebbar machen, die die vielen engen Treppen leider nicht bewältigen können“, sagt Vlasic. Das könnte künftig moderne Digital-Technik möglich machen. Für das Museumskonzept hat Vlasic über den Kurhaus-Grafiker Ingo Offermanns, der das Corporate Identity für Einladungskarten, Kataloge und Plakate für das Klever Aushängemuseum schuf, zwei Hamburger IndustrieDesigner gewinnen können. Die werden nun bis Ende des Jahres das Konzept in konkrete Pläne fassen. „Wenn wir diese vorliegen haben, werden wir die nächsten Anträge auf Förderung stellen, um diese Pläne umsetzen zu können“, sagt die Kunsthistorikerin.
Dass das der Fall sein wird, daran lässt Vlasic keine Zweifel aufkommen: „Das ist machbar“, sagt sie. Sogar so, dass das Museum ohne nennenswerte Folgekosten auskommen könnte – denn schon jetzt wird die Aufsicht für den Turm ohnehin vom Klevischen Verein gestellt. Sie hofft, dass man 2019 an die Umsetzung gehen kann. Und später vielleicht sogar einmal jährlich eine Ausstellung organisieren könnte.