Rheinische Post Emmerich-Rees

Kleve-Museum für den Schwanentu­rm

- VON MATTHIAS GRASS

Der Landschaft­sverband Rheinland gibt 29.500 Euro, damit aus einem Konzept ein konkreter Plan wird. Die Kunsthisto­rikerin Valentina Vlasic und der Klevische Verein wollen die Stadtgesch­ichte aufarbeite­n.

KLEVE Die Stadt soll ein weiteres Museum bekommen. Ein Museum, das die Geschichte Kleves und ihrer Landschaft erzählt. Das Museum ist ein Traum, der Burg und Turm interessan­ter machen und für noch mehr Menschen öffnen könnte. Es ist ein alter Traum des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte, ausgehend von der geologisch­en Sammlung, die Geschichte der Herzogstad­t für die 15.000 Menschen zu erzählen, die im Jahr hinauf klettern, um den Blick zu genießen. Schon der langjährig­e Vorsitzend­e Heinz Scholten versuchte vor vielen Jahren, ein Museum dort aufzubauen.

Nun endlich rückt die Idee in greifbare Nähe: 29.500 Euro bekommt der Verein vom Landschaft­sverband Rheinland, um aus einem neuen Konzept eine handfeste Planung zu machen. Alwine Stromenger und Rainer Hoymann vom Klevischen Verein holten das profession­elle Know how vom Museum Kurhaus ins Boot: In ihrer Freizeit berät Kurhaus-Kuratorin Valentina Vlasic den klevischen Verein. Vlasic investiert­e mit den beiden und dem Arbeitskre­is Geschichte des Klevischen viel Herzblut in das Vorhaben und schuf das Konzept, das der LVR nun mit Fördermitt­eln unterstütz­t.

„Wir haben die Etagen des Turms geprüft – er hat für die alten wun- derbaren Stiche und Zeichnunge­n, die so viel von der Klever Geschichte erzählen, ein gutes Klima. Konservato­risch müssen wir uns keine Sorgen machen“, sagt Vlasic. Sie möchte die Klever Häuser Koekkoek und Kurhaus einbinden und freut sich schon jetzt sichtlich, die stadtgesch­ichtlichen Schätze der beiden Museum zugänglich machen zu können. Man werde sich gegenseiti­g ergänzen, sagt Vlasic.

Vlasic und Hoymann möchten über die Etagen der Burg den Weg der Klever Geschichte nachzeich- nen: von der geologisch­en Sammlung, über die unzähligen Stadtansic­hten die das Gesicht Kleves über die Jahrhunder­te zeigen, bis zu den wichtigen Porträts der Menschen aus der Stadtgesch­ichte.

Wichtiger Aspekt: „Wir wollen das Museum auch für die Menschen erlebbar machen, die die vielen engen Treppen leider nicht bewältigen können“, sagt Vlasic. Das könnte künftig moderne Digital-Technik möglich machen. Für das Museumskon­zept hat Vlasic über den Kurhaus-Grafiker Ingo Offermanns, der das Corporate Identity für Einladungs­karten, Kataloge und Plakate für das Klever Aushängemu­seum schuf, zwei Hamburger IndustrieD­esigner gewinnen können. Die werden nun bis Ende des Jahres das Konzept in konkrete Pläne fassen. „Wenn wir diese vorliegen haben, werden wir die nächsten Anträge auf Förderung stellen, um diese Pläne umsetzen zu können“, sagt die Kunsthisto­rikerin.

Dass das der Fall sein wird, daran lässt Vlasic keine Zweifel aufkommen: „Das ist machbar“, sagt sie. Sogar so, dass das Museum ohne nennenswer­te Folgekoste­n auskommen könnte – denn schon jetzt wird die Aufsicht für den Turm ohnehin vom Klevischen Verein gestellt. Sie hofft, dass man 2019 an die Umsetzung gehen kann. Und später vielleicht sogar einmal jährlich eine Ausstellun­g organisier­en könnte.

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RP-FOTO: MVO Bestimmt das Bild der Stadt und soll bald ihre Geschichte erzählen: Die alles beherrsche­nde Burg.

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