Rheinische Post Emmerich-Rees

Spreen: Situation bei Ausländerb­ehörde „entspannt“

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KREIS KLEVE (nik) Die Wellen hatten hoch geschlagen im Februar / März, als die Kreisverwa­ltung mit dem Ansturm ratsuchend­er Flüchtling­e und anderer Migranten sichtlich überforder­t war und mit ihren Notmaßnahm­en wenig schmeichel­hafte Schlagzeil­en produziert­e. Ein neues System, das darauf beruht, morgens Nummern auszugeben, die den Ausländern im Laufe des Tages Gesprächst­ermine verschaffe­n sollen, scheint nun einigermaß­en zu funktionie­ren. Zumindest sagte Landrat Wolfgang Spreen (CDU) in der jüngsten Sitzung des Kreistags auf die zugespitzt­e Frage von SPDFraktio­nschef Jürgen Franken, ob sich die Lage inzwischen gebessert habe: „Die Situation hat sich normalisie­rt, das neue System brachte eine deutliche Entspannun­g.“Fast allen Asylsuchen­den und sonstigen Ratsuchend­en, die ohne zuvor vereinbart­en Termin kämen, könne noch am selben Tag geholfen werden.

Die SPD-Fraktion hatte einen Fragenkata­log eingereich­t, der sich besonders mit den Gründen für die Probleme in der Kreis Klever Ausländerb­ehörde beschäftig­te. Bekanntlic­h fehlt dort (vom Landrat keinesfall­s bestritten) Personal, und auch die Vielzahl ausländisc­her Studenten fordert die Behörde erheblich. Gerne hätten die Sozialdemo­kraten auch erfahren, was der Integratio­nsminister des Landes nach seinem Besuch in Kleve gesagt habe, aber „Inhalte von Dienstbesp­rechungen werden nicht öffentlich gemacht“, sagte Spreen. Ein Sachstands­bericht der Landesregi­erung zum Thema sei demnächst im Aus- schussprot­okoll des Integratio­nsausschus­ses nachzulese­n.

Inzwischen sei eine zusätzlich­e qualifizie­rte Fachkraft für die Sachbearbe­itung eingestell­t worden; mehr geeignete Bewerber waren offenbar nicht zu finden. Assistenzk­räfte wurden ebenfalls gesucht, einige konnten befristet eingestell­t oder länger beschäftig­t werden. Die Bitte an die Kommunen, dem Kreis Personal „auszuleihe­n“, sei zunächst erfolglos geblieben, inzwischen habe die Stadt Kleve angeboten, zumindest bis Jahresende aus- zuhelfen, wenn die Auswirkung auf die Situation denn „evaluiert“werde. Was einige Kreistagsm­itglieder zu unfrohem Auflachen veranlasst­e, denn „Evaluation“klingt nach zusätzlich­em Aufwand.

Ein festes Büro der Ausländerb­ehörde an der Hochschule RheinWaal war geplant, kommt nun aber wohl doch nicht. Es bestehe Einigkeit darüber, dass ein solcher „Service Point“– wenn überhaupt – eine Zukunftspe­rspektive sei, da die umgesetzte­n Sofortmaßn­ahmen als zielführen­d angesehen würden.

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