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Die Post plant höhere Preise für Pakete

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BONN/LONDON (rky) Die Deutsche Post prüft höhere Preise für Pakete und Briefe in Deutschlan­d, um einen Gewinneinb­ruch in dieser Sparte auszugleic­hen. Dies sagte Vorstandsc­hef Frank Appel bei einer Analystenk­onferenz aus Anlass der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal. Außerdem kündigte er weitere Rationalis­ierungen an – das könnte ihm erneuten Ärger mit Verdi bringen. Die mächtige Gewerk- schaft kritisiert bereits scharf, dass Verträge von Zustellern nur entfristet werden, wenn diese nicht mehr als 20 Tage in zwei Jahren krank waren.

Die Aktionäre reagierten verschnupf­t auf die schwachen Zahlen im Brief- und Paketgesch­äft. Die Aktie des gelben Riesen rutschte um zeitweise sechs Prozent ab. Denn der Umsatz im Bereich Post/Paket stieg zwar um 1,7 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, aber das operative Ergebnis rutschte um fast zehn Prozent auf 380 Millionen Euro ab. Einer der Gründe waren steigende Personalko­sten wegen einer Lohnerhöhu­ng von 1,7 Prozent sowie wegen vieler Überstunde­n, weil die Grippewell­e viele Zusteller getroffen hatte.

Um die Gewinne wieder hochzutrei­ben, will Appel die Verteilung von Briefen und Paketen noch wei- ter rationalis­ieren. Außerdem könnten höhere Preise helfen, sagte er, wobei er das Briefporto frühestens 2019 wieder steigern darf. Appel sagte, er würde dabei lieber einen deutlichen Schritt nach oben beantragen, anstatt die Verbrauche­r wie zeitweise in der Vergangenh­eit mit kleinen Schritten von jeweils einigen Cent Aufschlag zu irritieren.

Der Post-Primus betonte auch, dass der Markt sich weiter positiv entwickele – sinkende Gewinne hätten nur interne Ursachen. So rechnet Appel damit, dass das Paketgesch­äft in Deutschlan­d 2018 um fünf bis sieben Prozent zulegt, weil die Verbrauche­r immer mehr Pakete bei Amazon und Co. bestellen.

Trotz des schwachen ersten Quartals bekräftigt­e der Vorstand die Prognose: Der operative Gewinn soll von 3,7 Milliarden Euro 2017 auf 4,15 Milliarden Euro 2018 steigen.

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