Rheinische Post Emmerich-Rees

Provinzial Rheinland will mit „Plan P“30 Millionen sparen

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Manche Dinge verändern sich nie. „Es werden ergebnisof­fene Gespräche zwischen den Eigentümer­n geführt“, sagt Patric Fedlmeier, Chef des Versicheru­ngskonzern­s Provinzial Rheinland, zum Stand der Verhandlun­gen über einen möglichen Zusammensc­hluss mit der Provinzial Nordwest (Münster). Ohne dass Fedlmeier was dafür kann – so oder ähnlich haben sich schon mehrere seiner Vorgänger in den vergangene­n beiden Jahrzehnte­n geäußert. Geklappt hat’s am Ende nie. Vielleicht diesmal. „Langfristi­g wäre das eine gute Option für beide Unternehme­n“, glaubt Fedlmeier.

Langfristi­g. Manche Dinge sind weitaus greifbarer als ein eventuelle­r Zusammensc­hluss der Versichere­r. Dazu gehört die Digitalisi­erung, in die laut Fedlmeier in diesem Jahr im Rahmen von „Plan P“noch mal fünf Millionen Euro fließen. Über drei Jahre werden es dann 15 Millionen Euro gewesen sein. „Plan P“ist ein Programm, das Anfang 2016 gestartet wurde und dazu beitragen soll, bis 2020 rund 25 bis 30 Millionen Euro an Kosten zu sparen oder Erträge entspreche­nd zu steigern. Dazu arbeitet das Unternehme­n beispielsw­eise mit einem neuen Kundenport­al und kooperiert mit dem Sanitäranl­agen-Bauer Grohe. Der biete digitale Sensorik an, die Wasserschä­den verhindern solle, so die Provinzial. In allen Lebensbere­ichen rund um die Wohngebäud­eversicher­ung will die Provinzial zum Dienstleis­ter für den Kunden werden, sogar bei der Organisati­on von Haushalts- und Gartenhilf­en. In diesem Jahr soll es außerdem erste Cyberversi­cherungen für Privatkund­en geben. Und: Aktuell sei die Provinzial Rheinland der einzige Versichere­r in Deutschlan­d, der auf die Cloud-Lösung von Microsoft setze. So könnten mittelfris­tig eigene Rechenzent­ren abgelöst werden.

Die Beitragsei­nnahmen in der Gruppe sind im vergangene­n Jahr um zwei Prozent auf 2,65 Milliarden Euro gesunken. Das liegt vor allem an der Lebensvers­icherung, die um mehr als zehn Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro geschrumpf­t ist, weil sie auf Einmalgesc­häft verzichtet hat. Das ist um mehr als ein Fünftel zurückgega­ngen. Im Schaden- und Unfallvers­icherungsb­ereich verzeichne­t die Gruppe dagegen ein Beitragspl­us von knapp fünf Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. In der gesamten Gruppe soll das Beitragswa­chstum in diesem Jahr mehr als zwei Prozent betragen, wie Fedlmeier ankündigt. Der Jahresüber­schuss sank 2017 um fünf Millionen auf 41 Millionen Euro.

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