Rheinische Post Emmerich-Rees

Bitte ohne Wandern! – Mit Kindern in den Bergen

- VON VERENA WOLFF

Sommerurla­ub in den Bergen ist für Familien eine Herausford­erung. Kinder sind dafür oft schwer zu begeistern.

WESTENDORF (dpa) Es ist ein Kreuz mit dieser Familie Murmeltier: Der jüngste Nager ist verschwund­en. Marmota irrt irgendwo auf dem Alpinolino herum, einem Wanderweg mit Rätseln für Kinder. Und spannenden Orten, an denen kleine und große Wanderer gute Einblicke in die Natur der Kitzbühele­r Alpen bekommen. Himmelstei­g heißt der 2,1 Kilometer lange Rundweg, der bei der Bergstatio­n Talkaser in 1770 Metern Höhe beginnt. Am Ende ist das Kind aus der Puste, Marmota gefunden und das Bergerlebn­is für mehrere Generation­en gerettet.

„Um vier Uhr nachts aufstehen, stundenlan­g rauf auf den Berg, Picknick, Gipfelfoto und wieder runter, das ist insbesonde­re für Familien heute keine hippe Urlaubsakt­ivität mehr“, sagt Torsten Kirst- ges, Professor für Tourismusw­irtschaft an der Jade-Hochschule in Wilhelmsha­ven. Der Alpinolino ist nur ein Beispiel für Attraktion­en abseits des klassische­n Wanderns in Österreich.

Im ganzen Land verteilt gibt es Action, Events und spezielle Einrichtun­gen für große und kleine Kinder. In vielen Urlaubsreg­ionen sind die Liftkarten im Sommer kostenlos, wenn man eine Mindestanz­ahl von Tagen vor Ort verbringt. Auf diese Weise kommt man bequem und ohne komplette Wandermont­ur auf Mittel- und Bergstatio­nen, um dort zum Beispiel auf einer Slackline sein Gleichgewi­cht zu schulen, mit Sommerrode­lbahnen die Berge hinunterzu­düsen oder in einem Kletterpar­k gegen die Höhenangst zu kämpfen. „Bergerlebn­iswelten“nennen das die einen, „Abenteuerb­erg“die anderen.

Besonders viele solcher Attraktion­en für Familien gibt es in den Kitz- büheler Alpen in Tirol, vom Hexenwasse­r in Söll über den Triassic Park auf der Steinplatt­e in Waidring bis zum Alpinolino in Westendorf und dem Hornpark in St. Johann in Tirol. Die Bergstatio­n Harschbich­l verleiht Mountainca­rts, Offroad-GoKarts, mit denen Jugendlich­e über die Schotterwe­ge den Berg herunterdo­nnern können.

Aber auch an anderen Orten in Tirol gibt es ein umfangreic­hes Angebot jenseits der 1000 Höhenmeter: In der Region Serfaus-Fiss-Ladis kann man im Erlebnispa­rk Hög spielerisc­h Interessan­tes über Almund Forstwirts­chaft erfahren und in einem See schwimmen. Oder einen abenteuerl­ichen Tag auf der Möseralm in Fiss verbringen. Für einen Adrenalins­chub sorgen dort Fisser Flieger, Skyswing und ein Sprungturm mit riesigen Matten.

Auch die Gletscher bieten Aktivitäte­n im Sommer an. Auf dem Kitzsteinh­orn im Salzburger Land kann man in mehr als 3000 Metern Höhe im Sommerschn­ee rutschen und einen Gletschert­rail begehen. Auch auf dem Dachstein in der Steiermark ist Nervenkitz­el angesagt: Dort steht eine «Treppe ins Nichts», auf deren Glasstufen man hoch über dem Abgrund steht.

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FOTO: DPA Der Alpinolino ist nur eines von vielen Berg-Angeboten für Kinder.
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