Rheinische Post Emmerich-Rees

Bei Benning ist die Nachfolge geregelt

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Das Ehepaar Amting wird ihre Fensterbau-Firma an einen ihrer Mitarbeite­r weitergebe­n. Der wird schon eingearbei­tet.

VRASSELT (mavi) Es ist für einen handwerkli­chen Betrieb nicht immer leicht, einen Nachfolger zu finden. Selbst und ständig, wie es so schön heißt, das traut sich nicht jeder zu. Um so glückliche­r sind Regina (53) und Gregor Amting (52), dass sie für ihre Firma Benning Fensterbau die Nachfolge schon geregelt haben. Der 31-jährige Klever Fedor Kuypers ist seit zehn Jahren im Betrieb und wird nun Schritt für Schritt den Betrieb übernehmen. Ein Prozess, der noch ein paar Jahre dauern kann, aber deshalb für die Kunden und die aktuell zwölf Mitarbeite­r um so reibungslo­ser ablaufen soll. Das ist den Amtings wichtig.

Am 1. April 1963 gründete Theodor Benning das Unternehme­n an der Reeser Straße in Vrasselt. „Er hat damals mit Rollläden angefangen“, berichtet Regina Amting, seine Tochter. Ab 1969, als die ersten Kunststoff­fenster auf den Markt kamen, stieg Benning in den Fensterbau ein, der ja heute sogar namensgebe­nd ist. Der Profil-Hersteller Veka ist seither der Partner.

2001 übernahm mit den Amtings die zweite Generation das Unternehme­n, das sich neben Fenster und Rollläden auf Haustüren spezialisi­ert hat. Beide sind Tischlerme­ister, beide aus Vrasselt, aber sie haben keine eigenen Kinder. „Wir haben nach rechts und links geschaut, um einen Nachfolger zu finden. Es war uns wichtig, nicht am Ende suchen zu müssen“, erklärt Gregor Amting. Mit Fedor Kuypers entpuppte sich ein Mann aus den eigenen Reihen als patente Lösung: „Er kennt den Betrieb, hat langjährig­e Erfahrung und hat Ahnung vom Fensterbau“, sagt der 52-Jährige. Der designiert­e Nachfolger ist ebenfalls Tischlerme­ister und zudem Betriebswi­rt des Handwerks.

Fedor Kuypers weiß von seinem Vater, was es bedeutet, selbststän­dig zu sein. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass die Amtings ihn vor etwa zwei Jahren ansprechen würden. Aber: „Ich finde es schön, dass es zustande gekommen ist.“Noch ein paar Jahre werden die Amtings dem Neuen zur Seite stehen, ihn gut einarbeite­n. Gerade in geschäftli­chen Dingen könne er noch viel von den Regina und Gregor Amting lernen, sagt Kuypers: „Ich habe zwar bei der Ausbildung zum Betriebswi­rt viel mitnehmen können, aber die Praxis fehlt halt noch.“

Die Branche ist keine einfache, räumt Gregor Amting ein: „Man muss sich viel weiterbild­en. Die Anforderun­gen werden immer größer.“Benning Fensterbau punktet durch intensive Beratung im Ausstellun­gsraum, etwa zu Renovierun­gsarbeiten oder im Wärmeschut­z, und durch die eigene Fertigung – die einzige in Emmerich und eine der wenigen im Kreis Kleve, sagt die 53-Jährige. In Punkto Sicherheit­stechnik wird die Firma bei der Polizei gelistet, wenn sie in Sachen Einbruchsc­hutz berät. Ohnehin sei Sicherheit­stechnik immer gefragter: „Darauf legen die Kunden immer mehr Wert“, sagt Gregor Amting. Eine Anforderun­g der nahen Zukunft ist mit dem Begriff Smart Home überschrie­ben. Alles wird vernetzt. Vom Smartphone aus können die Kunden die Technik im Haus steuern, auch wenn sie nicht zuhause sind.

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