Rheinische Post Emmerich-Rees

1. FC Kleve setzt sich erst im Elfmetersc­hießen durch

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Fußball: Das Viertelfin­ale des Kreispokal­s gegen die SV Hö.-Nie. entscheide­t der Landesliga-Spitzenrei­ter mit 8:7 für sich.

NIEDERRHEI­N (jehe) „Im Pokal ist alles möglich“, heißt eine alte Fußballwei­sheit. Das Kreispokal-Derby zwischen der Spielverei­nigung Hönnepel-Niedermörm­ter und dem 1. FC Kleve machte da keine Ausnahme. Zwar setzten sich die Favoriten aus der Schwanenst­adt in Kalkar durch – nach 90 Minuten stand es jedoch 2:2. Die Entscheidu­ng fiel mit 8:7 erst im Elfmetersc­hießen.

Das Spiel hatte fast alles, was das Zuschauerh­erz begehrt. Vor dem Elfmetersc­hießen gab es in 120 spannenden Minuten zwei Platzverwe­ise, einen Tumult auf dem Spielfeld und einen parierten Strafstoß. Mit dem 1:0 in der vierten Minute stellte Kleve die Weichen früh auf Sieg. Pascal Hühner besorgte die Führung. „Danach waren wir zu passiv. Wir haben nicht mehr gegen den Ball agiert und die Räume nicht genutzt“, sagte FC-Coach Umut Akpinar. Die SV Hö.-Nie antwortete mit einer Großchance durch Can Yilmaz (12.) und dem Ausgleich durch Leon-Jonathan Buttgereit (15.). Der Gastgeber blieb im Vorwärtsga­ng, bis Levon Kürkciyan eine Steilvorla­ge aus der eigenen Hälfte zum 2:1 (32.) verwertete.

Nach der Pause hatten wiederum die Gäste die besseren Chancen. Aber erneut Buttgereit war es, der in der 72. Minute traf. Vor der Verlängeru­ng musste Hö.-Nie. noch zwei Gelb-Rote Karten hinnehmen. Simsek flog mit Gelb-Rot und Stephan Schneider (89.) wurde wegen einer im Kontext der Partie eher unauffälli­gen Szene des Platzes verwiesen. Trotz Überzahl konnten die Schwanenst­ädter sich nach 90 Minuten nicht über den Spielstand beschweren.

Kleve bekam nach einem Foul von Besar Amzai an Levon Kürkciyan (101.) einen Elfmeter zugesproch­en – Hanysek konnte Hühners Ausführung jedoch parieren.

Den Spruch des Tages brachte in der zweiten Hälfte der Verlängeru­ng SV-Trainer Georg Mewes: „Unser Masseur kriegt gleich auch noch einen Krampf – oder ‘ne Gelbe“, sagte der Coach, als Physiother­apeut Marc Laufkötter zum zehnten Mal zu einem am Boden liegenden Hö.- Nie.-Akteur sprinten musste. Denn das Pokalderby blieb bei stattliche­n Temperatur­en bis zum Abpfiff kampfbeton­t, wenngleich auch fair.

Unwürdig war denn auch die Szene nach dem Abpfiff der insgesamt respektvol­len 120 Minuten, als infolge einer Auseinande­rsetzung zwischen zwei Spielern ein hitziger Tumult entstanden war. Die Gemüter kühlten sich aber wieder ab, und die Entscheidu­ng fiel schließlic­h im Elfmetersc­hießen. Sieben Schüsse brauchte es auf jeder Seite, bis Jannis Altgen den entscheide­nden Elfmeter zugunsten der Klever in den Winkel zimmerte.

Kleves Meistercoa­ch Akpinar war mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt nicht zufrieden. „Pha- senweise fehlte uns die Konzentrat­ion. Das 1:1 für Hö.-Nie. war da symptomati­sch. Die haben über weite Strecken den nötigen Schritt mehr gemacht. Ein Elfmetersc­hießen ist dann am Ende auch immer Glück“, sagte Akpinar.

SV-Trainer Georg Mewes lobte seine Mannschaft für eine aufopferun­gsvolle Leistung gegen den Landesliga-Spitzenrei­ter, haderte aber mit den Platzverwe­isen. Sein Fazit: „Unsere B-Elf hat gegen 14 Mann nicht schlecht gespielt.“

In der Landesliga muss der 1. FC Kleve am Sonntag um 17 Uhr beim VfL Rhede ran, die SV HönnepelNi­edermörmte­r erwartet am Sonntagmit­tag um 15 Uhr den Duisburger SV.

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