Rheinische Post Emmerich-Rees

Betuwe-Gipfel: Wernicke optimistis­ch

- VON MOIKA HARTJES

„Bergretter“trafen Politik. BI-Chef bleibt optimistis­ch. Teilnehmer warnten allerdings vor Euphorie.

ELTEN Hans-Jörgen „Sohni“Wernicke zeigte sich zuversicht­lich „Es sieht gut aus. Wir haben keinen Grund, mit dem Gespräch unzufriede­n zu sein“, sagte der Sprecher der Bürgerinit­iative „Rettet den Eltenberg“. Am Samstag, 12. Mai, kamen wichtige Bundestags­abgeordnet­e in Sachen Betuwe in das Stanislaus­kolleg an der St. Vitus-Kirche, um mit der Bürgerinit­iative noch einmal zu reden. Das geschah unter Ausschluss der Öffentlich­keit. Mit am Tisch saßen unter anderem die Bundestags­abgeordnet­en Barbara Hendricks (SPD), Stefan Rouenhoff

„Die Abgeordnet­en können natürlich nicht in das Verfahren eingrei

fen.“

Sohni Wernicke (CDU), die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin Sabine Weiss (CDU), der Landtagsab­geordnete Günther Bergmann (CDU), die Fraktionsv­orsitzende­n aus dem Emmericher Rat, Bürgermeis­ter Peter Hinze und Erster Beigeordne­ter Dr. Stefan Wachs, Vertreter der NABU, der „BISS“– Bürgerinit­iative aus Emmerich, der BI „Rettet den Eltenberg“und Edmund Verbeet, ehemaliger Amtsgerich­tsdirektor, als Versammlun­gsleiter.

„Die Abgeordnet­en können natürlich nicht in das Verfahren eingreifen, haben aber zugesagt, Gespräche mit den zuständige­n Fraktionsk­ollegen und Ministerie­n zu führen“, erklärte Wernicke nach dem Treffen. Bereits in der nächsten Woche finde ein Gespräch der Politiker im Verkehrsmi­nisterium in Berlin statt. Damit Sabine Weiss und Günther Bergmann entspreche­nd informiert seien, habe er ihnen eine CD mit dem kompletten Gutachten, das die BI zur Prüfung der Gleisbettv­ariante in Auftrag gegeben hatte, mitgegeben.

Einer der Kommunalpo­litiker, der an dem Gespräch teilnahm, sagte nachher, dass die Politiker aber betont hatten, dass die Vertreter der BI nicht allzu euphorisch sein sollten, weil die Planungen der Betuwe ja auch schon sehr weit fortgeschr­itten seien und man ja bereits im Planfestst­ellungsver­fahren stecke.

Dr. Wachs habe darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadt in einer schwierige­n Situation stecke, weil sie die Stellungna­hme schreiben müsse. „Frau Dr. Hendricks machte den Vorschlag, dass die Stadt sich dahingehen­d äußern sollte, die bei- den Verfahren von Betuwe und Straßen NRW zusammen zu legen“, erzählte Wernicke. Das würde die Sache einfacher machen.

„Wie nicht anders zu erwarten, wurde auch die leidige Frage nach dem Konsens angesproch­en“, sagte der Eltener BI-Sprecher. Hendricks habe die Vertreter der Stadt jedoch aufgeforde­rt, mutiger zu sein und sich von der Drohung über die Zahlung von 14 oder 17 Millionen Euro nicht einschücht­ern zu lassen. Bis abgerechne­t werde, würden mindestens zehn bis zwölf Jahre vergehen, bis dahin könne sich die Rechtslage wieder geändert haben. „Seit Donnerstag liegt uns ein Kurzgutach­ten des Verwaltung­srechtlers Professor Dr. Jörg Ennuschat vor, das besagt, dass der Konsensver­trag unrechtmäß­ig ist“, erklärte Sohni Wernicke. „Er hat in einem Planfestst­ellungsver­fahren nichts zu suchen, weil er das Verfahren stört.“Die Ratsmitgli­eder würden gegen das scharfe Schwert von 17 Millionen Euro daran gehindert, ein ehrliches Votum dafür abzugeben, was sie persönlich für das beste halten. Sie wollen die Stadt ja nicht schädigen.

Die BI habe jetzt Kontakt zu einem „äußerst namhaften Verfassung­srechtler“aufgenomme­n, der gemeinsam mit Ennuschat das Gutachten vertiefend bearbeiten wird.

Nach dem gut zweistündi­gen Gespräch zog Wernicke ein positives Resümee.

Alle anwesenden Politiker hätten zugesagt, sich weiterhin für die Pläne der BI einzusetze­n, Gespräche zu führen und auch mit der BI im Gespräch zu bleiben. „Unser Einsatz ist also nicht umsonst. Wir bleiben weiterhin am Ball“, sagte der Eltener.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Gruppenbil­d vor dem Treffen im Stanislaus­kolleg in Hochelten. Beim Meinungsau­stausch wollte die Bürgerinit­iative ungestört sein und lud deshalb die Öffentlich­keit nicht ein.

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