Kaiserschießen in Hüthum: Viel Spaß für die ehemaligen Könige
Die St.-Georg-Schützen setzten am Wochenende ihre Feier fort. Neben dem Wettbewerb für die Könige gab es auch noch das Vogelknüppeln für die ehemaligen Königinnen.
HÜTHUM Am verlängerten Wochenende feierten die Hüthumer St. Georg-Schützen ihr 94. Stiftungsfest. Zur Tradition gehört das Kaiserpokalschießen am Schützenfest-Freitag. Den Pokal dazu stiftete Karl Vels, der erste Kaiser der Bruderschaft. Das Kaiserschießen gibt es seit 1984, das findet alle fünf Jahre – zum nächsten Mal in 2019 – statt. Zurzeit bilden Manfred Wiskamp und Ehefrau Brigitte das siebte Kaiserpaar.
28 Könige, darunter auch die neue Majestät Günter Bauditz, traten zum Wettbewerb um den Kaiserpokal an. Der „dienstälteste“König war Klemens Schlüter, der 1966 den Vogel abschoss. Und auch Brudermeister Christoph Scheers machte mit, er war 1997 Schützenkönig. „Ich denke, wir brauchen so zwischen 80 und 130 Schuss“, gab Schießmeister Manfred Menting – König des Jahres 2009 – eine Prognose ab.
Vogelbauer Franz Kortboyer hatte wieder einen besonderen Vogel gebaut, überlegt er sich doch immer eine neue Figur, passend zum letzten König. Das war Jupp Verhoeven, Zugführer des berittenen Corps Zug 9, der zwar als St. Georg-König am Vortag von Günter Bauditz abgelöst wurde, aber noch amtierender Bezirks- und Stadtschützenkönig ist. Kortboyer fertigte den „Vogel“als Foto: Jupp auf seinem Pferd. Es gab auch schon eine Lokomotive oder einen Wetterhahn als Vogel, je nach Beruf oder Hobby eines Königs.
Als um den 100. Schuss herum das Reiter-Bild in eine Schräglage geriet, stieg die Spannung. „Gleich fällt es herunter“, sagte ein Schütze. Späne flogen bei jedem Schuss, das Foto hing noch schräger, aber erst mit dem 133. Schuss holte Roland Hülkenberg vom Zug 20 unter dem Jubel der anderen Majestäten den „Vogel“herunter. Er war im Jahr 2014 Schützenkönig und bekam am Abend den Kaiserpokal überreicht.
Während des Wettbewerbs fand für die ehemaligen Königinnen ein Vogelknüppeln statt. Hierbei galt es, die Teile eines zusammengesteckten Holzvogels, der in etwa fünf Meter Höhe auf einen Pfahl thronte, mittels Holzknüppeln herunter zu werfen.
22 Damen, darunter Johanna Reintjes, die 1968, also vor 50 Jahren, Königin war, machten mit. Es war gar nicht so einfach, von unten die Holzteile zu treffen und Markus Holtkamp, der den Wettbewerb betreute, musste so manches Mal in Deckung gehen, um nicht von den „fehlgeleiteten“Hölzern getroffen zu werden.
Nach etwa 20 Minuten hatte Marion Berndsen den Bogen heraus, sie traf den rechten Flügel. „Man muss möglichst nah am Rumpf treffen. Glück gehört auch dazu, aber am wichtigsten ist der Spaß dabei“, sagte die Hüthumerin, die schon zwei Mal – 1983 und 2012 – Königin war. Annabell Venhoven, Königin im Jahr 2008, traf den Schwanz. Auch die neue Königin Ulla Bauditz, geschmückt mit Krönchen und grün-weißer Schärpe, zeigte sich treffsicher und holte den linken Flügel herunter.
Der Kopf erwies sich als sehr zäh und erst, nachdem die Zapfen mit Creme „geschmiert“wurden, fiel er. Anne Karper, Königin aus dem Jahr 1995, war erfolgreich. Den Rumpf traf Gabi Stevens, die Königin von 1991 wurde somit neue Knüppelkönigin der St. Georg-Schützen.
Am Samstag endete das Hüthumer Schützenfest mit dem Königsball. In zwei Wochen geht das Feiern weiter, wenn die St. Georg-Schützen am Samstag, 26. Mai, das große Bezirksschützenfest des Bezirksverbandes Rees auf ihrem Festplatz an der Eltener Straße ausrichten.