Rheinische Post Emmerich-Rees

Für Nico Hülkenberg ist das Rennen schon früh gelaufen

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Formel 1: Beim Großen Preis von Spanien scheidet der Emmericher durch einen von Romain Grosjean verursacht­en Unfall aus.

EMMERICH (tt) Das ganze Wochenende war verkorkst. Und so endete der Große Preis von Spanien für Nico Hülkenberg bereits nach wenigen Metern. Dabei hatte der Emmericher Formel-1-Pilot noch Glück im Unglück. Nach einem heftigen Crash konnten er sowie alle weiteren Beteiligte­n unverletzt aus dem Cockpit klettern.

Das Rennen auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona endete für Hülkenberg in der dritten Kurve der ersten Runde. „Das ist natürlich extrem bitter und enttäusche­nd, das Rennen in der ersten Runde unverschul­det beenden zu müssen“, sag- te der Emmericher. Das war passiert: Romain Grosjean hatte sich an der linken Straßensei­te gedreht, blieb aber auf dem Gas, so dass er dann verkehrt herum über die Piste schoss. Der havarieren­de Haas knallte in die Hinterachs­e von Hülkenberg­s Renault, und auch Pierre Gasly im Toro Rosso wurde noch mit abgeräumt.

„Der Kollege dreht sich und ich sehe ihn nicht, weil mir die Sicht durch die vorausfahr­enden Autos versperrt ist. Er ist dann voll in mich reingestoß­en und hat bei meinem Auto die komplette Hinterachs­e abgerissen“, so Hülkenberg, der auch ein vernichten­des Urteil für Unfallveru­rsacher Grosjean fällte. „Das hat er wieder gut gemacht, der alte Fliegenfän­ger. Es ist immer das Gleiche. Ich weiß nicht, wie oft er sich am Wochenende dreht. Wenn er das nur für sich macht, okay. Aber wenn er damit andere aus dem Rennen nimmt, ist es nicht mehr in Ordnung.“

Auch Romain Grosjean wusste direkt nach der Karambolag­e, dass er es auf seine Kappe nehmen musste und entschuldi­gte sich über Funk. Er sei in die sogenannte Dirty Air gekommen, also Luftverwir­belungen von vorausfahr­enden Fahrzeugen. Schon bei den Trainingss­essions lief es nicht besonders gut für Nico Hülkenberg und Renault. Einen Hoffnungss­chimmer gab es aber am Samstagmor­gen.

Beim dritten freien Training lief es plötzlich im Lager des französisc­hen Werksteams besser. Zumindest Teamkolleg­e Carlos Sainz konnte davon im Qualifying profitiere­n. Bei seinem Heimspiel holte er sich den achten Startplatz. Das Rennen beendete der Spanier auf Platz sieben. Doch Hülkenberg erlebte schon im Qualifying ein bitteres Aus in Q 1. Es war im Übrigen das erste Mal seit dem Spanien GP 2015, dass er im ersten Qualifikat­ionsdurchg­ang ausschied. Dabei spielte ihm die Technik einen Streich. „Ich habe Benzindruc­k verloren, so dass natürlich die Motorleist­ung weggeht. Besonders in den schnellen Ecken mit hohen G-Kräften trifft dich das, wenn der Tank relativ leer ist. Da ging der Druck dann weg“, sagte der Emmericher. Gerade auf einem Kurs wie in Barcelona, wo überholen sehr schwierig ist, bekam Hülkenberg durch Startplatz 16 eine riesige Bürde für Rennen aufgehalst. Das war dann letztlich egal, denn nach wenigen Metern war das Rennen für den Emmericher beendet.

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FOTO: ZAK MAUGER In Kurve drei war das Rennen für Nico Hülkenberg beendet.

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