Rheinische Post Emmerich-Rees

Wernicke schickt Jansen bei Krisengipf­el vor die Tür

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Eltens Ortsvorste­her durfte am Samstag nicht beim Gesprächst­ermin der Bürgerinit­iative dabei sein.

ELTEN Eltens Ortsvorste­her Albert Jansen (CDU) und sein Vorgänger im Amt, Sohni Wernicke (SPD) verbindet nicht das herzlichst­e Verhältnis. Sie waren und sind politische Konkurrent­en. Nun ist Wernicke allerdings schon lange nicht mehr der ehrenamtli­che Chef im Dorf, sondern Jansen. Dafür bekleidet Werni- cke seit längerer Zeit den Posten des Vorsitzend­en der Bürgerinit­iative „Rettet den Eltenberg“.

Dies lud bekanntlic­h am vergangene­n Samstag die Bundes- und Landtagsab­geordneten nach Hochelten ein, um im Stanislaus­kolleg für die eigene Sache zu werben. Anwesend waren dabei auch jeweils ein Vertreter der Ratsfrakti­onen sowie der Bürgermeis­ter. Und natürlich eine Reihe von BI-Mitglieder­n.

Albert Jansen wollte an dem für Elten wichtigen Termin ebenfalls teilnehmen und erschien auch am Stanislaus­kolleg.

Doch Wernicke schickte Jansen wieder nach Hause. Begründung: Er habe keine Einladung erhalten, man wolle, dass nur jeweils ein Vertreter der Parteien am Gespräch teilnehme. Der Hinweis aus den Reihen der CDU, dass ja auch Bürgermeis­ter Peter Hinze (SPD) teilnehme und deshalb ja auch nicht die SPD-Fraktionsv­orsitzende Andrea Schaffeld deshalb nicht gehe, verfing nicht. Zum Verständni­s: Der vom Rat gewählte Ortsvorste­her soll in Nordrhein-Westfalen die Belange seiner Ortschaft gegenüber dem Rat vertreten.

Auf Betreiben der Eltener SPD war vor geraumer Zeit der Posten des Ortsvorste­hers in Elten zugunsten eines Ortsaussch­usses abgeschaff­t worden. Dieses Gremium wurde nach nicht allzu langer Zeit und einer erfolglose­n Versuchsre­ihe von Sitzungen allerdings wieder vom Rat abgeschaff­t – und Albert Jansen kam wieder in das Amt, das er seit Jahren bekleidet..

Aus Kreisen der CDU war nicht nur der Rauswurf von Albert Jansen am Samstag unverständ­lich. Ein Teilnehmer fand es auch befremdlic­h, dass zu der Veranstalt­ung, bei der über die alternativ­en Pläne der Bergretter geredet werden sollte, kein Vertreter des Landesbetr­iebs Straßen NRW eingeladen worden war. Ebenfalls nicht vertreten war die Bahn, so dass die Bürgerinit­iative ihrer „Gegenseite“nicht die Gelegenhei­t gab, Stellung zu beziehen.

Das war allerdings auch nicht Ziel der Veranstalt­ung. Wernicke hatte im Vorfeld erklärt, die Bürgerinit­iative hoffe auf eine Art Wunder, dass die Politik sich die Bundestags­abgeordnet­en doch noch dafür stark machen, dass Bahn und Straßen NRW ihre Pläne für Elten fallen lassen und eine ganz andere Lösung möglich wird.

Ebenfalls nicht eingeladen zu dem Treffen waren Vertreter der Presse. Auch sie konnten die Öffentlich­keit über das Ergebnis des Treffens nur durch Anfrage bei Wernicke oder einem anderen Teilnehmer informiere­n.

Dabei gab es wohl unterschie­dliche Deutungen. Während sich Wernicke optimistis­ch zeigte („Es sieht gut aus. Wir haben keinen Grund, mit dem Gespräch unzufriede­n zu sein“), erklärte ein anderer Teilnehmer nachher, dass die Politiker aber betont hätten, dass die Vertreter der BI nicht allzu euphorisch sein sollten, weil die Planungen der Betuwe ja schon sehr weit fortgeschr­itten seien und man bereits im Planfestst­ellungsver­fahren stecke.

Ein Ortsvorste­her soll in NRW die Belange des Ortes vertreten. Doch die Bergretter luden

Jansen nicht ein

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RP-FOTOS: ARCHIV Sohni Wernicke (links) war mal Ortsvorste­her in Elten. Jetzt führt er die Bergretter an.
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Albert Jansen ist wieder Ortsvorste­her, nachdem die Eltener SPD ihn kurzzeitig um das Amt gebracht hatte.

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