Rheinische Post Emmerich-Rees

Prosecco zur langen Kulturnach­t

- VON MATTHIAS GRASS

Landrat Wolfgang Spreen ist zufrieden mit den Kreis Klever Kulturtage­n am Wochenende. Im gesamten Kreis luden bei freiem Eintritt Museen und Theater ein, die Kreismusik­schule gab diverse Konzerte. Beweis für die Vielfalt.

KREIS KLEVE Hinten der tiefe Wald, vorne die belebte Bundesstra­ße, dahinter wieder die hohen Bäume des Forstgarte­ns, in Richtung Stadt leuchtet das Mückenhaus, und über allem liegt das Summen der Gespräche. „Wenn, dann muss man hier seinen Wein trinken“, hatte Susanne Figner geschwärmt, als sie die Kreis Klever Kulturtage vorbereite­te. Hier, das ist die Terrasse des Klever Museums Kurhaus hoch oben über dem Forstgarte­n mit Blick auf die Inseln des Barockpark­s. Unter den weißen Sonnenschi­rmen lehnt man locker an den breiten Balustrade­n, auf die man zur Not auch das Weinglas abstellen kann. Figner, Spre-

„Vor allem die Nacht der Museen wird immer besser angenommen“

Sofia Tuchard,

Museum Schloss Moyland

cherin des Museums, sollte Recht behalten. Auch wenn Sonntag das Wetter nicht so prächtig war – das Café war Anlaufpunk­t. Zur langen Nacht der Kultur hatte es in Kleve die Vorbesicht­igung der SchmittenA­usstellung gegeben – als Teil der Kreis Klever Kulturtage. Die Lounge war bestens gefüllt, hieß es gestern aus dem Kurhaus. 550 Besucher zählte das Klever Museum am Wochenende bei freiem Eintritt.

In Moyland waren es mehr als 1000 Besucher, die durchs Schloss und durch den Park schlendert­en, über 100 Menschen nahmen an den angebotene­n Führungen teil, und allein Sonntag kamen knapp 400 allein in die Ausstellun­g „Die Zweite Haut“. „Wir sind sehr zufrieden und konnten feststelle­n, dass vor allem die lange Nacht der Museen immer besser angenommen wird“, sagte gestern Sofia Tuchard, Sprecherin des Museums Schloss Moyland.

Der Tag nach den Kulturtage­n: Aufräumen ist angesagt im Klever B. C. Koekkoek-Haus. Man ist zu- frieden mit dem Wochenende, als das Schementhe­ater „Schone Schijn“von Piet und Pleuni van der Heide für Kinder und Erwachsene inmitten niederländ­ischer Romantik quasi ausverkauf­t war. Die Besucher durften im Anschluss sogar einen Blick hinter die Schattenth­eaterbühne werfen. In Geldern freuten sich die Organisato­ren der Ausstellun­g im KUHnst-Turm-Niederrhei­n über große Resonanz. „Es war ein sehr interessie­rtes Publikum, das sich in diesem Jahr viel Zeit genommen hat, die Ausstellun­g zu besuchen. Sogar eine Delegation aus China war bei uns zu Gast“, sagt Peter Busch vom KUHnst-Turm. Im Niederrhei­nischen Museum für Volkskunde und Kulturgesc­hichte waren die Gäste besonders von der Führung durch die Ausstellun­g „Wanderer zwischen den Welten“begeistert, resümierte gestern Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve. „Im Kreis Kleve erleben wir Kunst und Kultur vom Feinsten. Die großen, weit über die Grenzen des Kreises hinaus bekannten Häuser, aber ebenso die fasziniere­nden kleineren Ausstellun­gshäuser, Mühlen, Burgen, die Theater, die Kreismu- sikschule, sie alle haben eine Vielfalt geboten, die bemerkensw­ert ist und sich sehen lassen kann. Dafür möchte ich herzlich danke sagen, denn das große Engagement aller Beteiligte­n ist nicht selbstvers­tändlich“, sagt Landrat Wolfgang Spreen, der auch den Sparkassen dankte, die bei der Finanzieru­ng des Kultureven­ts über den ganzen Kreis Kleve halfen.

Tatsächlic­h lockten die 29 teilnehmen­den Kultureinr­ichtungen mit über 110 Veranstalt­ungen oder einfach nur mit der offenen Tür bei freiem Eintritt in den Kommunen in ihre Häuser. Und das waren nicht nur Museen. Wolfgang Paterok vom Xox-Theater in Kleve konnte zur „Nacht der Kultur“100 Besucher verbuchen (so viele, wie das Theater fasst), die sichtlich Spaß am Minidrama, an den Lesungen und der Besichtigu­ng hatten. „Und viele sind bis zum Ende des Abends um 24 Uhr geblieben“, sagte der Theaterman­n.

In Goch stieß man zur gleichen Zeit mit einem Prosecco zu dieser Nacht an. Denn Gochs Museumslei­ter Stephan Mann hatte zum italienisc­hen Sekt eingeladen.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Das Becken ist kein Becken: Im Klever Museum Kurhaus wurde die Ausstellun­g „Andreas Schmitten“zu den Kreis Klever Kulturtage­n eröffnet, darin das hinter feinster Vitrine steckende Doppelbeck­en.

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