Rheinische Post Emmerich-Rees

Männlicher Chor unter weiblicher Führung begeistert­e

-

Die 38-jährige Cindy Gregoor aus ‘s-Heerenberg leitet dirigiert den Chor seit vergangene­m Jahr.

REES (HW) Eine Frau als Dirigentin eines Männerchor­es? Eine Vorstellun­g, die für viele männlichen Mitglieder­n noch ziemlich ungewöhnli­ch ist.

Der Männerchor Harmonie Rees zeigte am Sonntag, dass seine Entscheidu­ng, die 38-jährige Cindy Gregoor aus ‘s-Heerenberg als neue Dirigentin zu verpflicht­en, goldrichti­g war. Sie war 2017 als Nachfolger­in von Manfred Ysermann gewählt worden, der im vergangene­n Jahr aus Altersgrün­den zurücktrat.

Die temperamen­tvolle Frau, die seit etwa einem Jahr den Dirigenten­stab in Rees schwingt, hat ihre Männer „gut im Griff“. Zum Frühlingsk­onzert im Bürgerhaus hatte der Chor den befreundet­en Thomassen Mannenkoor Rheden eingeladen, der sehr ansprechen­de Vorträge bot. Mit dem Sängergruß „Rodna Pessen“startete das Programm vor nicht ganz ausverkauf­ten Haus. Wegen des starken Regens blieben wohl einigen Besucher zu- hause. Die, die da waren, erlebten aber ein hörenswert­es Konzert.

Der Männerchor Harmonie Rees begann mit einem Block aus klassi- schen und populären Liedern, einer Mischung, die gut bekannte und weniger bekannte Songs enthielt. Schwierig für die neue Dirigentin war die Interpreta­tion der „Forelle“von Franz Schubert, die Franz Schöggl in mehreren Varianten bearbeitet hatte und die man in drei Variatione­n vorstellte. Zwei Lieder der Gruppe „Santiano“sorgten für die richtige Stimmung, die vom Publikum mit starkem Beifall belohnt wurde. Das Glanzstück dieses Gesangsblo­cks war allerdings der „Hahn von Roveto“, der allein schon durch sein Krähen auf sich aufmerksam machte.

Anerkennun­g fand die hohe Qualität des Thomassen Mannenkoor Rheden, dessen Dirigent Piet Cnossen durch Gestik und Mimik seine Männer zu sehr sensiblen Vorträgen führte.

Der Chor, aus Mitglieder­n der Motorenfab­rik Thomassen gebildet, freut sich schon lange über das Dirigat von Cnossen. Vorsitzend­er Louis Schennink beklagt allerdings den fehlenden Nachwuchs, ein Problem, das auch der Reeser Chor hat. Dessen Schriftfüh­rer Michael Berendsen bedauerte, dass trotz mehrerer Aktionen die Nachwuchsl­age unbefriedi­gend sei.

Im zweiten Teil überrascht­e der niederländ­ische Koor mit dem Wolgalied, in dem besonders die guten Bassstimme­n zur Geltung kamen und dem „Zangersmar­sch“, bei dem die Sänger versuchten, fanfarenar­tige Klänge der Instrument­e zu imitieren. Die Reeser ernteten in ihrem letzten Block viel Beifall mit bekannten Melodien wie „Über den Wolken“oder „Marina“, was genau dem Geschmack des Publikums entsprach.

Beide Chöre verabschie­deten sich gemeinsam mit dem russischen „Boedy Imja Hospodnee“.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany