Rheinische Post Emmerich-Rees

Alex Müller verpasst die Top Ten

- VON RENÉ DE BOER

Motorsport: Das berüchtigt­e Eifelwette­r hat erhebliche­n Einfluss auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g. Alex Müller aus Rees fährt im Frikadelli-Porsche lange vorne mit, doch das Team kommt am Ende nur auf Rang elf.

REES Kann man die Nürburg nicht sehen, dann regnet es. Sieht man sie, dann wird es bald regnen. Unter Rennsportf­ans auf dem Nürburgrin­g ist dieser Spruch seit Jahren bekannt. Häufig spielt wechselhaf­tes Wetter bei Rennen auf dem Eifelkurs eine bedeutende Rolle. der Rennstreck­e, der gut 25 Kilometer langen Kombinatio­n aus dem Grand-Prix-Kurs und der Nordschlei­fe des Nürburgrin­gs.

Schon früh zeigte sich, dass sich der Porsche des Frikadelli-Teams mit der Startnumme­r 30, in dem sich Alex Müller mit dem Duisburger Lance David Arnold sowie den beiden Porsche-Werksfahre­rn Wolf Henzler aus Nürtingen und Matt Campbell aus Australien abwechselt­e, in der Spitzengru­ppe des 150 Autos zählenden Teilnehmer­feldes behaupten konnte. Der junge Aust- ralier Campbell war als Fahrer für das Top-30-Qualifying, das Einzelzeit­fahren der schnellste­n Teams, zur Vergabe der Startplätz­e ausgelost worden. Dort belegte er Rang 17. „Es war nicht optimal, aber die Unterschie­de waren extrem eng. Da kann man ihm keinen Vorwurf machen“, sagte Alex Müller.

Im Rennen, das bei nach wie vor besten Bedingunge­n vor 210.000 Zuschauern gestartet wurde, zeigten Müller und seine Teamkolleg­en im Porsche einen tollen Speed. „Auf trockener Strecke waren wir nicht nur brutal schnell, sondern auch sehr konstant“, so der Reeser. „Alle vier fuhren wir Rundenzeit­en im gleichen Bereich. Damit lagen wir auf Augenhöhe mit vielen starken Konkurrent­en. Die Positionen wechselten immer wieder, abhängig von den Boxenstopp­s. Aber boxenstopp­bereinigt waren wir immer zwischen den Positionen vier bis sieben“, sagte der Reeser. „Einmal haben wir unglücklic­herweise viel Zeit wegen einer ‚Code 60’ verloren (vorgeschri­ebene Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit bei einer gefährli- chen Situation auf der Strecke), aber ansonsten waren wir im Trockenen immer gut dabei.“

In der Nacht setzte dann aber der angekündig­te Regen an. Fortan lief es für den Porsche weniger gut. „Die Leistung der Dunlop-Regenreife­n war im Vergleich zur Konkurrenz nicht so, wie wir uns das vorgestell­t hatten“, sagte Müller. „Dennoch war unser Zeitpolste­r groß genug, dass wir ohne Probleme mindestens Platz acht erreicht hätten.“

Daraus wurde aber nichts: Weil die Sicht wegen des Nebels immer schlechter wurde, entschied die Rennleitun­g am späten Vormittag, das Rennen für etwa zwei Stunden zu unterbrech­en. Dabei wurden die Zeitunters­chiede zwischen den einzelnen Autos neutralisi­ert. „Die Unterbrech­ung war völlig in Ordnung, aber dass die Zeitunters­chiede auf Null gestellt und nur die gefahrenen Runden berücksich­tigt wurden, fand ich unfair. Man fährt 22 Stunden, um einen Vorsprung zu erobern, und auf einmal ist alles dahin. Das war schade“, sagte Müller. Nach dem 90-minütigen Sprint zum Zieleinlau­f wurden er und seine Teamkolleg­en als Elfte gewertet. „Damit bin ich überhaupt nicht zufrieden. Der olympische Gedanke zählt hier nicht. Wir hätten mindestens Achter werden müssen“, sagte er. „Zufrieden bin ich allerdings mit meiner persönlich­en Leistung und auch mit dem Abschneide­n des Teams. Wir haben keine Fehler gemacht, es war kein Kratzer am Auto. Das ist bei solch einem Rennen nicht selbstvers­tändlich.“

Im Frikadelli-Porsche-Team bestreitet Müller die restlichen sieben Rennen der VLN-Langstreck­enmeisters­chaft auf dem Nürburgrin­g. Dort ist er am 23. Juni beim ADAC-ACAS-H&R-Cup am Start.

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FOTO: PORSCHE Alex Müller war mit dem Abschneide­n zufrieden. Allerdings kritisiert­e er eine Entscheidu­ng der Rennleitun­g.
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