Studie zum Erhalt der Schule in Isselburg
Die Initiative Isselburg21 arbeitet an einer Machbarkeitsstudie zum Erhalt der weiterführenden Schule. Ein Experte soll nun ergründen, ob es in der Stadt dauerhaft genügend Schüler gibt.
ISSELBURG (RP) Im Jahr 2022 wird die letzte öffentliche weiterführende Schule in Isselburg geschlossen werden. Danach wird jedes der etwa 700 Kinder an jedem Schultag bis zu zwei Stunden in die Nachbarkommunen Bocholt, Hamminkeln oder Rees pendeln müssen. Der Schulstandort kann nur durch die Neugründung einer weiterführenden Schule in freier Trägerschaft erhalten bleiben.
Die Bezirksregierung bestätigte den Vertretern von Isselburg21, dass eine Schule in freier Trägerschaft bereits ab etwa 25 Anmeldungen pro Schülerjahrgang realisierbar ist. Isselburg21 arbeitet daher an einer Machbarkeitsstudie zur Gründung einer Ersatzschule in privater Trägerschaft. Grundsätzlich werden dabei alle Schulformen (Hauptschule, Realschule, Sekundarschule und Gesamtschule) in Betracht gezogen.
Grundvoraussetzung für die Einrichtung einer Ersatzschule ist die klar zum Ausdruck gebrachte Unterstützung einer solchen Schule durch die Elternschaft. Dazu soll der Bedarf bei den Eltern für den Er- halt einer weiterführenden Schule in Form einer Ersatzschule in Isselburg durch eine Umfrage ermittelt werden.
Dafür ist es Isselburg21 gelungen, hochkarätige Unterstützung zu bekommen. „Die durch den Wegfall der Schule weitreichenden negativen Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Isselburg, der örtlichen Wirtschaft und insbe- sondere für die betroffenen Kinder müssen allen bewusst sein. Ich hoffe daher sehr, dass die Umfrage ein hohes Maß an Zustimmung durch die Elternschaft ergibt“, sagte Reinhold Kühne, Vorsitzender von Isselburg21.
Für die wissenschaftliche Leitung des Projektes konnte Klaus Thiel von der Westfälische Hochschule Campus Bocholt gewonnen wer- den. Er ist der Geschäftsführende Direktor des Instituts für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung (IWS). Im Rahmen seines Seminars zur Marktforschung wird er die Umfrage mit bis zu 40 Studenten durchführen und auswerten.
Das zentrale Forschungsziel ist die wissenschaftliche Analyse, ob und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen eine weiterführende Schule in Isselburg dauerhaft genügend Schüleranmeldungen erhalten würde.
Die für die Erhebung notwendigen Fragebögen werden über die Schulen und Kindergärten an die Eltern weitergeleitet und von den Einrichtungen auch wieder eingesammelt.
Dafür ist eine möglichst große Beteiligung aller Eltern sehr wichtig. Die Leitungen aller drei Schulstandorte sagten dazu bereits ihre Unterstützung zu.
Ebenfalls signalisierten die Leitungen beziehungsweise die Elternräte aller neun Kindergärten, dass die Erzieherinnen respektive der Elternrat die Fragebögen verteilen und einsammeln werden.