Kindergarten-Anbau kommt
Nach langem hin und her steht nun fest, dass der Sonnenschein-Kindergarten in Rees einen Anbau erhält. Baubeginn soll bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen sein. Anfang 2019 soll er fertig sein.
REES (ha) Die Meldung, dass eine vierte Gruppe im Sonnenschein Kindergarten eingerichtet wird und somit zum August 2018 die Kinder in der Reeser Innenstadt versorgt sind, sorgte für große Freude. Doch tatsächlich kämpften die Verantwortlichen bis zur letzten Minute unermüdlich, um ihre Zusage einhalten zu können. Zu verdanken ist es dem Investor Karl Goris, der es nicht verantworten wollte, dass die Kinder unversorgt bleiben. Eine unendliche Geschichte, über die der Geschäftsführer der Elterninitiative Sonnenscheinkindergarten im Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales berichtete, ohne seinen geballten Groll auf den Kreis Kleve verbergen zu wollen.
Im Januar 2017 beklagte das für Rees zuständige Jugendamt Kreis Kleve einen Mangel an Ü-3 Plätzen. „Wir willigten ein, für das Kindergartenjahr 2017/18 eine Notgruppe für zehn Ü-3 Kinder einzurichten“, resümierte Lukkezen. „In dem Zusammenhang haben wir dem Kreis mitgeteilt, dass wir mit Bundesmitteln aus dem U-6 Programm eine vierte Gruppe anbauen wollen, die zum 1. August 2018 in Betrieb gehen soll.“Das war mit dem Landschaftsverband Rheinland abgesprochen, der eine Betriebserlaubnis bis zum 31. Juli 2018 gab. Wie berichtet wurde eine Planung erstellt und Grundstücksverhandlungen mit der Stadt Rees über eine Fläche von 300 Quadratmeter geführt.
Nun schlug der Kreis Kleve vor, den kompletten Kindergarten an einen Investor zu verkaufen, der die vierte Gruppe bauen und dafür den nach KiBiz festgesetzten Mietzins erhalten sollte. Denn der Sonnenschein Kindergarten war der letzte im Eigentum des Kreises.
Dafür konnte Heinz Lukkezen Karl Goris aus Haldern gewinnen, der den Kindergarten vom Kreis Kleve und das Grundstück von der Stadt Rees im Januar 2018 kaufte. Alle Kaufvertragsmodalitäten sind längst abgeschlossen, Karl Goris ist Eigentümer, so beantragte er die Baugenehmigung für die vierte Gruppe. „In diesem Stadium haben wir mit dem Kreis Kleve über die Anerkennung des im Jahr 2012 erfolgten U-3 Anbaus für die Miete diskutiert.
Daraufhin wurde vom Kreis eine Anfrage an den LVR gestellt. Und was kam heraus? Alle mit Landesmitteln investiv geförderten Bauteile werden bei Abschluss eines Mietvertrages nicht anerkannt. Also auch nicht das im Jahr 1980 erbaute Hauptgebäude.“Das hat der Kreis Kleve als seinerzeitiger Bauherr nun offensichtlich übersehen und auch dem Träger beim Abschluss des Nutzungsvertrages nicht mitgeteilt. „Damit fehlen uns und somit auch dem Investor fast die Hälfte der Miete, was den Bau der vierten Gruppe nicht rentabel macht.“
Der Kreis schlug Goris vor, den Kauf rückgängig zu machen und ihm sein Geld zurückzahlen zu wollen. „Doch wo wären die Kinder ge- blieben?“, fragte Lukkezen erbost. Immerhin wurde 24 Eltern für den 1. August 2018 ein Kindergartenplatz in unserer Einrichtung in Aussicht gestellt. Also schlug er dem Landrat vor, dass der Kreis Kleve diesen Mietausfall durch einen freiwilligen Zuschuss übernehmen sollte. Der mochte allerdings keine Lex Sonnenschein, also keinen Sonderfall, schaffen und lehnte den Antrag ab.
Karl Goris baut dennoch. Gebäude und Grundstück sind sein Eigentum, mit dem Sonnenschein Kindergarten wird er einen Mietvertrag abschließen, was aber auch bedeutet, dass er ab 1. August für die Renovierungsarbeiten des kompletten Gebäudes zuständig ist. „Wir werden ihm auf jeden Fall entgegenkommen und uns auch aus Rücklagen etwa bei den Kosten für die Oberböden beteiligen, sowie die Fensteranlagen im Altgebäude auf unsere Kosten erneuern“, sagt Lukkezen.
In den kommenden 14 Tagen soll mit dem Bau begonnen werden. Für die Kinder wird ab August dennoch Platz geschaffen, so dass alle 84 Kinder die Einrichtung besuchen können, denn bekanntlich macht Not erfinderisch und Anfang 2019 wird der Anbau stehen.
„Das hätte noch lange nicht jeder Investor gemacht“, sind sich Vorstand, Leitung und Geschäftsführung des Kindergartens einig. Großer Dank ginge an Karl Goris für sein Engagement.