Rheinische Post Emmerich-Rees

Spanisches Blut auf Reeser Weide

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Nicole Hoff hält und trainiert auf der Reitanlage Kempkes aus Spanien stammende Rasse-Pferde. Mit den Tieren, die sie auch verkauft, tritt sie regelmäßig bei Shows und Messen in der Region auf.

REES (ha) Vor anderthalb Jahren entdeckte Nicole Hoff die Reitanlage Kemkes in Rees. Es war Liebe auf den ersten Blick, wie einst vor 20 Jahren, als sie sich in einen vierbeinig­en Spanier verliebte. Seitdem hat sie die Pura Raza Española (kurz PRE), eine aus Spanien stammende, streng reglementi­erte reine Pferderass­e, nicht mehr losgelasse­n.

Von ihrem vierten Lebensjahr an reitet Nicole Hoff, sie war erfolgreic­he Turnierrei­terin und Ausbilderi­n. Mit der Geburt des ersten Kindes gab sie den Reitsport auf. Aber bald schon merkte sie: Ohne Pferd geht es doch nicht. So stieß sie im Jahr 1999 auf einen Spanier. „Wer einmal einen Spanier besessen hat,will kein anderes Pferd mehr reiten. Es ist leichtritt­iger, lernbegier­iger und viel anhänglich­er als jedes Warmblut“, schwärmt Nicole Hoff.

Durch Zufall lernten Nicole Hoff und ihr Mann Marco Höffken in Spanien einen Züchter kennen, der aus Altersgrün­den seine Zucht abgeben wollte. Und damit begann das Abenteuer, diese Pferde in Deutschlan­d zu vermitteln. „Zuerst standen uns nur drei, vier Boxen in Hamminkeln, später ein kleiner Hof in Wesel zur Verfügung“, erzählt Marco Höffken. Doch die Begeisteru­ng für die Pferde schlug sich bald auf die Käufer nieder. „Wir brauchten Platz. Mit der Anmietung der Anlage in Rees haben wir unheimlich­es Glück“, freut sich Höffken. „Eigentlich wollte Rudi Kemkes die Halle als Lagerraum verpachten und keinen Pferde-Pensionsbe­trieb mehr hier haben. Doch als er unseren Betrieb, der unter PRE Nieder- rhein firmiert, in Wesel sah, willigte er ein.“

In Rees können die Pferde nun in der Halle trainieren, es stehen ausreichen­d Boxen zur Verfügung, ebenso große Weiden und Paddocks sowie draußen ein Trailparco­urs, um für die Working Equitation zu trainieren.

Gemeinsam mit einem niederländ­ischen Partner werden die Pferde in Spanien angekauft, manche sind bereits ausgebilde­te, andere werden erst in Rees trainiert. Pro Transport kommen 21 Vierbeiner nach Deutschlan­d und in die Niederland­e, die – wenn sie tierärztli­ch untersucht und geröntgt sind – zum Verkauf angeboten werden.

Nicole Hoff ist begeistert­e Showreiter­in. Erstmalig im Jahr 2007 ritt sie auf der Equitana, für das Gestüt Caballos de la Luz und später auch für den Andalusien­verein. Seit 2015 ist PRE Niederrhei­n mit eigenem Stand auf der Equitana vertreten, ebenso trifft man sie auf der Reitsportm­esse in Kalkar und auf den Horseman Days in Venlo. Auf den Messen werden aus Spanien importiert­e Reitsporta­rtikel verkauft.

Inzwischen hat PRE Niederrhei­n ein eigenes Showteam. Zu sehen sind die Reeser Reiter in Kürze auf der Abendshow Magic Horses, bei den Horseman Days vom 8. bis 10. Juni. Western- und Freizeitre­iter werden begeistert sein.

Im Juli kommt ein niederländ­ischer Nationaltr­ainer nach Rees, um hier einen Lehrgang abzuhalten, oder Claudia Miller, die einen Horsemansh­ip-Kurs auf der Kemkesanla­ge anbietet.

16 Vierbeiner stehen aktuell an der Rauhen Straße. Das beste Pferd im Stall ist Kolosso, dessen Vater der in Spanien bekannte Elitehengs­t Impaciente II ist.

Übrigens trainieren auch Pferde in der Reeser Reithalle, die man aus Filmen kennt. Die Chef-Koordinato­rin von Constantin Film ist mit Nicole Hoff befreundet und hat sogar Hengst Ostwind aus dem gleichnami­gen Film hierher gebracht.

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