Rheinische Post Emmerich-Rees

Minister kritisiert Kreis bei Ausländerb­ehörde

- VON MATTHIAS GRASS

KREIS KLEVE Das Fazit von NRW-Familien- und Integratio­nsminister Joachim Stamp über die Lage der Ausländerb­ehörde ist nicht gerade schmeichel­haft. „Der hohe Arbeitsdru­ck in den Ausländerb­ehörden und die oftmals angespannt­e Personalsi­tuation vor Ort können eine Erklärung für die Situation in Kleve sein“, räumt Stamp in seinem Sachstands­bericht zu den Umständen der Ausländerb­ehörde des Kreises Kleve zwar ein, der nun schriftlic­h vorliegt. Doch die kritische Einschränk­ung folgt auf dem Fuße: „Dabei ist aber zu bedenken, dass Geld und die Schaffung neuer Stellen nicht automatisc­h die sofortige Lösung bringen. Auch in organisato­rischer Hinsicht müssen sich alle Beteiligte­n gemeinsam den Herausford­erungen einer guten Integratio­ns- und Flüchtling­spolitik stellen“, so der Minister über die Organisati­onsstruktu­ren in der Kreis Klever Behörde.

Das derzeit betriebene Losverfahr­en werde seitens des Ministeriu­ms kritisch gesehen und dies sei auch entspreche­nd gegenüber dem Landrat angemerkt worden, heißt es.

Der Minister fügt an, dass der Landrat ihm versichert habe, dies sei keine dauerhafte Lösung. Weiter informiert Stamp, dass mit der Hochschule Rhein-Waal abgestimmt wurde, dass mittwochs zusätzlich­e Öffnungsze­iten ausschließ­lich für Studierend­e der Hochschule vorgehalte­n werden. „Diese Termine haben in den letzten Wochen wie geplant stattgefun- den, so dass die Terminanfr­agen der Studierend­en bereits deutlich rückläufig sind“, sagt der Minister in seiner Stellungna­hme. Immerhin, der Rat aus dem Ministeriu­m: „Eine effektive Entlastung ist vor allem dann zu erwarten, wenn es gelingt, ein ausgewogen­es System der Zuwanderun­gssteuerun­g zu etablieren“, so Stamp.

Die Kreis Klever Grünen möchten nun in einem Antrag in der nächsten Kreistagss­itzung vom Landrat erfahren, wie lange das Losverfahr­en noch praktizier­t wird und ob Al- ternativen aus anderen Kommunen in Erfahrung gebracht wurden, sie möchten wissen, ob Fortschrit­te bei der Online-Terminverg­abe und beim Internetau­ftritt zu erwarten sind, wie die Personalsi­tuation sich in der Behörde entwickelt hat und wie hoch die tägliche Terminanfr­age ist, so Bärbel Höhn und Hemlmut Prior in einem Antrag an den Kreistag.

Der Kreistag werde die Fragen in seiner nächsten Sitzung diskutiere­n, so gestern Kreissprec­herein Ruth Keuken auf Anfrage.

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