Der Renault-Motor ist besser als sein Ruf
Formel 1: Die drei Teams mit Renault-Aggregaten haben jetzt mehr Punkte gesammelt als die drei mit Ferrari-Motoren ausgestatteten Rennställe. Nico Hülkenberg feierte nach dem Rennen in Monaco seinen achten Platz.
EMMERICH Sechs Grand Prix sind in dieser Formel-1-Saison absolviert worden. In vier Rennen hat jeweils ein Fahrer mit einem Renault-Motor im Heck seines Autos die schnellste Rennrunde erzielt. Den Verantwortlichen von Renault wäre sicherlich lieber gewesen, wenn diese Bestzeiten durch das eigene Werksteam gefahren worden wären und nicht vom Kunden Red Bull. Aber nichtsdestotrotz ist die lange negativ bewertete Antriebseinheit besser als ihr Ruf.
„Ich hoffe , dass wir mit den Updates in Kanada
die erwarteten Fortschritte machen können“
Rémi Taffin
Chef der Renault-Motorenabteilung
Das zeigt sich nach dem Monaco Grand Prix auch an einem anderen Fakt. Denn die drei mit Renault-Motoren ausgestatten Teams – Red Bull, McLaren und Renault selbst – haben aktuell 193 Punkte auf dem Konto. Ferrari sowie die beiden Kundenteams Haas und Sauber kommen zusammen nur auf 186 Punkte.
Rémi Taffin, Chef der RenaultMotorenabteilung im französischen Viry-Châtillon, kündigte an, dass Updates erst zum siebten Rennen in Montreal eingeführt werden. „Und ich hoffe natürlich, dass wir damit in Kanada die erwarteten Fortschritte machen können. Ich freue mich bereits jetzt darauf, das Update auf der Strecke zu erleben.“
Auch Nico Hülkenberg möchte beim nächsten Rennen in Kanada zur Attacke blasen, wie er es selbst in seiner Video-Kolumne bei Bild.de sagte. Aus der Tatsache, dass er Max Verstappen in Monte Carlo im schnelleren Red Bull hinter sich halten konnte und so Platz acht holte, machte er kein zu großes Aufheben. „In Monaco ist es leider nicht möglich zu überholen. Mit den breiten Autos ist einfach kein Platz, es geht einfach nicht. Was natürlich schade ist“, sagte der Emmericher, der nach dem Rennen noch seinen achten Platz feierte. „An einem Sonntagabend ist in Monaco immer ordentlich was los, ich habe dann mit ein paar Freunden ein bisschen Gas gegeben.“
Dass der Renault-Motor zuletzt mehr Power entwickelte, soll nach Angaben von Rémi Taffin auch an anderem Treibstoff liegen. „Die Einführung des verbesserten Sprits verlief ganz nach Plan und ohne irgendwelche Probleme“, sagte der chefs Cyril Abiteboul (Renault) und Christian Horner (Red Bull). Abiteboul warf dem Kundenteam mangelnde Loyalität vor. So sei Kritik von Red Bull am Motorenlieferanten nichts Neues.
Nach Monaco klang die Sache versöhnlicher. „Wir würden gerne mit Red Bull weiterarbeiten. Wenn uns Red Bull eine Garantie für drei Jahre gibt, sind wir auch bereit, mehr zu investieren. Das würde uns Planungssicherheit geben und mehr Ressourcen rechtfertigen“, wird Abiteboul von Auto, Motor und Sport zitiert.