Rheinische Post Emmerich-Rees

USA im Streit um Strafzölle isoliert

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WHISTLER/BERLIN (RP) Im Handelsstr­eit mit den größten Wirtschaft­sblöcken der Welt zeigt sich US-Präsident Donald Trump unnachgieb­ig. „Wenn man beim Handel fast 800 Milliarden Dollar zurücklieg­t, kann man keinen Handelskri­eg verlieren“, twitterte Trump mit Blick auf das Defizit der USA gegenüber anderen Staaten. Die USA seien zu lange über den Tisch gezogen worden. Beim Treffen der G7-Finanzmini­ster im kanadische­n Whistler waren die USA in Handelsfra­gen gegenüber den anderen sechs Industries­taaten isoliert. Zugleich warnte auch China die USRegierun­g davor, zusätzlich­e Zölle einzuführe­n. „Dies ist der seltene Fall, dass der Widerstand gegen die USA einstimmig gewesen ist“, sagte der japanische Finanzmini­ster Taro Aso.

Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) erklärte, nach Verhängung der US-Importzöll­e gegen die EU auf Stahl und Aluminium komme es nun darauf an, die USA umzustimme­n. Dabei setzt Scholz auch auf den Gipfel der Staats- und Regierungs­chefs der sieben führenden Industriel­änder kommende Woche, zu dem auch Trump nach Kanada kommt. Außenhande­lspräsiden­t Holger Bingmann warnte vor einem Stimmungsu­mschwung in der Wirtschaft und einem Konjunktur­abschwung. „Viele deutsche Unternehme­r überlegen sich jetzt, ob sie noch bereit sind, in den USA, im Iran, in China oder wo auch immer zu investiere­n“, sagte Bingmann unserer Redaktion.

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