Rheinische Post Emmerich-Rees

Innenminis­ter können sich nicht auf Ankerzentr­en einigen

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QUEDLINBUR­G (dpa) Die Innenminis­ter von Bund und Ländern haben sich trotz mehrtägige­r Diskussion nicht auf eine einheitlic­he Linie zu den umstritten­en Asyl-Ankerzentr­en einigen können. „Ich bin überzeugte­r Förderalis­t und deshalb machen wir das für jedes Bundesland so, wie es das Bundesland möchte“, sagte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag in Quedlinbur­g nach einem Treffen mit seinen Länderkoll­egen. Er will nun bilaterale Gespräche mit einzelnen Bundesländ­ern führen.

In den Ankerzentr­en sollen Schutzsuch­ende das gesamte Asylverfah­ren durchlaufe­n. Die Arbeit der zuständige­n Behörden und Ansprechpa­rtner soll dort gebündelt werden, um schneller zu Entschei- dungen zu kommen. Die bundesweit­e Einrichtun­g solcher Zentren ist ein zentraler Baustein der Asylpoliti­k Seehofers.

„Dort, wo bundeseinh­eitliche Regelungen möglicherw­eise notwendig sind, werden wir sie auch einführen“, betonte Ressortche­f Lorenz Caffier (CDU) aus Mecklenbur­g-Vorpommern als Sprecher der Unions-Minister. Die Länder sollten aber die Größe der Einrichtun­gen festlegen, weil die Voraussetz­ungen ganz unterschie­dlich seien. Die Asylverfah­ren sollten sicherer, effiziente­r und schneller werden, meinte der niedersäch­sische Ressortche­f Boris Pistorius als Sprecher der SPD-Minister. „Das ist der Kernkonsen­s, um den es geht“, ergänzte der Innenminis­ter aus Hannover.

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