Rheinische Post Emmerich-Rees

Emmericher bedroht Polizei mit Nagelscher­e: Reizgas im Spital Goch

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Psychiatri­scher Patient wurde renitent, weil er nicht aus dem Krankenhau­s entlassen werden wollte. Erst die Polizei konnte ihn „überzeugen“.

GOCH/EMMERICH (nik) Die meisten Patienten wollen möglichst rasch wieder raus aus dem Krankenhau­s. Wem es besser geht, der freut sich auf seine Entlassung. Nicht so ein Mann, der Patient des Gocher Wilhelm-Anton-Hospitals war. Dagegen, nach Hause geschickt zu werden, wehrte er sich mit aller Kraft. Und rief damit Polizei und Feuerwehr auf den Plan.

Bereits am Donnerstag­abend musste das Krankenhau­spersonal mit folgender Situation umgehen: Der 59-Jährige aus Emmerich war offiziell entlassen worden, wollte jedoch die Station nicht verlassen. Er widersetzt­e sich guten Worten und entschloss­enen Aufforderu­ngen vehement, so dass Mitarbeite­r der katholisch­en Kliniken schließlic­h gegen 18.45 Uhr die Polizei verständig­ten.

Als die Beamten eintrafen, zeigte sich der Mann im Patientenz­immer ausgesproc­hen renitent und bedrohte die Einsatzkrä­fte mit einer Nagelscher­e. Daraufhin setzten die Polizisten Pfefferspr­ay gegen den 59-Jährigen ein und konnten ihn schließlic­h überwältig­en. Es wurde niemand verletzt. Der Emmericher war am Tag zuvor aus einer Psychiatri­e entlassen und im Gocher Kran- kenhaus aufgenomme­n worden. Das Ordnungsam­t verfügte, den Mann nun wieder erneut in die Psychiatri­e einzuweise­n. Die Beamten leiteten zudem ein Strafverfa­hren ein.

Weil nicht klar war, ob das Reizgas andere Menschen negativ beeinträch­tigen könnte, war auch die Feuerwehr hinzugezog­en worden. „Wir hatten alles dabei, um das Gebäude im Bedarfsfal­l zu entlüften, und gingen auch mit einem Trupp rein, aber tätig werden mussten wir nicht mehr. Das Gas war schon vollständi­g abgezogen“, sagte Stadtbrand­inspektor Georg Binn.

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