Alte Grundschule Rees
In der Sitzung am 1.11.2014 wurde nicht nur der Umzug der Grundschule sondern auch die Ausschreibung für die Nachnutzung der bisherigen Grundschule beschlossen. Mit Verweis auf die Beschlussvorlage widersprach der Bürgermeister vehement den Befürchtungen von Ressa, VVV und Grünen, dieser Entschluss würde zum Abriss des Baudenkmals führen. Auch die anderen Fraktionen betonten den Wunsch, die Schule mittels Investors zu erhalten. Jedoch: Bis heute wurde keine Ausschreibung vorgenommen! Stattdessen erwirkte der Bürgermeister beim Denkmalschutzamt eine Genehmigung zum Teilabriss. Wie in der Zeitung zu lesen stand, vermeintlich aus wirtschaftlicher Notwendigkeit zur Finanzierung der Teilsanierung. Ist dazu wirklich ein Abriss erforderlich? Nicht nur, dass keine externen Investoren gesucht wurden und so auf Einnahmen/Entwicklungsideen verzichtet wurde: mehr als ein Drittel der Fläche könnten auch ohne Abriss direkt in Bauland umgewandelt werden (ca. neun der elf geplan- ten Doppelhaushälften). Es erscheint fraglich, ob für die restliche Fläche angesichts der hohen Kosten für Abriss und Schulhofentsorgung überhaupt ein Gewinn erzielt werden kann. Vorsorglich wurden die gesamten erheblichen Kosten der Schulhofentsorgung in die Sanierungskosten für den Altbau verschoben. Diese wiederum scheinen angesichts der ursprünglichen Sanierungskosten von 1,7 Mio. für diese Gebäudeteile auf 3,3 Mio. geradezu zu explodieren. Zudem hat die Stadt selber weiteren Bedarf: Völlig unverständlich ist, warum ein voll funktionsfähiges, 18 Jahre altes, mit öffentlichen Fördermitteln erbautes Gebäude abgerissen werden soll, wo doch das Sozialamt dringend neue Räumlichkeiten benötigt. Interessierten Künstlern, die bei der Stadt nach Ateliers gefragt hatten, konnte nur ein Raum mit kleinen Klofenstern angeboten werden. 2015 wurde der Kreismusikschule zwei Räume für den Jeki-Unterricht an der Grundschule versprochen, die gestrichen wurden; von einem kompletten Umzug, wie zu lesen, war nicht die Rede. Weiterhin fehlt ein Raum für kleinere kulturelle Veranstaltungen. Die Turnhalle mit ihrer Bühne und außergewöhnlichen Atmosphäre, die im Übrigen weiterhin von der Grundschule auch für Veranstaltungen genutzt wird, wäre dafür ideal. Mittlerweile stehen wieder Fördergelder für kulturelle Zwecke - gerade in Verbindung mit Denkmalschutz – zur Verfügung– siehe 1 Mio. EuroFörderung für den „Wette Telder“in Emmerich; die KulTurnhallen-Initiative bietet Unterstützung an. Eine Stadt braucht Identifikationsorte und Leben. Geben Sie dem Gesamtkomplex eine Chance.