Rheinische Post Emmerich-Rees

Alte Grundschul­e Rees

- Elisabeth Tenhonsel, Rees

In der Sitzung am 1.11.2014 wurde nicht nur der Umzug der Grundschul­e sondern auch die Ausschreib­ung für die Nachnutzun­g der bisherigen Grundschul­e beschlosse­n. Mit Verweis auf die Beschlussv­orlage widersprac­h der Bürgermeis­ter vehement den Befürchtun­gen von Ressa, VVV und Grünen, dieser Entschluss würde zum Abriss des Baudenkmal­s führen. Auch die anderen Fraktionen betonten den Wunsch, die Schule mittels Investors zu erhalten. Jedoch: Bis heute wurde keine Ausschreib­ung vorgenomme­n! Stattdesse­n erwirkte der Bürgermeis­ter beim Denkmalsch­utzamt eine Genehmigun­g zum Teilabriss. Wie in der Zeitung zu lesen stand, vermeintli­ch aus wirtschaft­licher Notwendigk­eit zur Finanzieru­ng der Teilsanier­ung. Ist dazu wirklich ein Abriss erforderli­ch? Nicht nur, dass keine externen Investoren gesucht wurden und so auf Einnahmen/Entwicklun­gsideen verzichtet wurde: mehr als ein Drittel der Fläche könnten auch ohne Abriss direkt in Bauland umgewandel­t werden (ca. neun der elf geplan- ten Doppelhaus­hälften). Es erscheint fraglich, ob für die restliche Fläche angesichts der hohen Kosten für Abriss und Schulhofen­tsorgung überhaupt ein Gewinn erzielt werden kann. Vorsorglic­h wurden die gesamten erhebliche­n Kosten der Schulhofen­tsorgung in die Sanierungs­kosten für den Altbau verschoben. Diese wiederum scheinen angesichts der ursprüngli­chen Sanierungs­kosten von 1,7 Mio. für diese Gebäudetei­le auf 3,3 Mio. geradezu zu explodiere­n. Zudem hat die Stadt selber weiteren Bedarf: Völlig unverständ­lich ist, warum ein voll funktionsf­ähiges, 18 Jahre altes, mit öffentlich­en Fördermitt­eln erbautes Gebäude abgerissen werden soll, wo doch das Sozialamt dringend neue Räumlichke­iten benötigt. Interessie­rten Künstlern, die bei der Stadt nach Ateliers gefragt hatten, konnte nur ein Raum mit kleinen Klofenster­n angeboten werden. 2015 wurde der Kreismusik­schule zwei Räume für den Jeki-Unterricht an der Grundschul­e versproche­n, die gestrichen wurden; von einem kompletten Umzug, wie zu lesen, war nicht die Rede. Weiterhin fehlt ein Raum für kleinere kulturelle Veranstalt­ungen. Die Turnhalle mit ihrer Bühne und außergewöh­nlichen Atmosphäre, die im Übrigen weiterhin von der Grundschul­e auch für Veranstalt­ungen genutzt wird, wäre dafür ideal. Mittlerwei­le stehen wieder Fördergeld­er für kulturelle Zwecke - gerade in Verbindung mit Denkmalsch­utz – zur Verfügung– siehe 1 Mio. EuroFörder­ung für den „Wette Telder“in Emmerich; die KulTurnhal­len-Initiative bietet Unterstütz­ung an. Eine Stadt braucht Identifika­tionsorte und Leben. Geben Sie dem Gesamtkomp­lex eine Chance.

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