Rheinische Post Emmerich-Rees

Wasserburg Anholt erhält neues Archiv

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Spatenstic­h für „Neue Orangerie“, die in zwei Jahren fertig gestellt sein soll. Fürstenfam­ilie investiert 4 Millionen Euro.

ANHOLT (RP) Die Fürsten zu Salm zeigen auf der Wasserburg Anholt eine einzigarti­ge Bildersamm­lung mit circa 800 Gemälden aus verschiede­nen Epochen (u.a. Rembrandt, Cranach, Murillo) und unterhalte­n darüber hinaus seit Generation­en bedeutende Archive, historisch angewachse­n auf circa zwei Kilometer laufende Archivkart­ons.

Die historisch­en Bestände wurden zum einen in der „Herrlichke­it Anholt“gebildet. Der Großteil betrifft jedoch ehemals souveräne und nicht souveräne Herrschaft­sgebiete die das Fürstenhau­s und dessen Mitglieder – oder andere mit dem Haus verbundene Geschlecht­er – im Laufe der letzten 1000 Jahre inne hatten. Darüber hinaus befinden sich in Anholt private Archive histo- rischer Persönlich­keiten, Akten, Korrespond­enz und Urkunden vom 10. bis zum 21. Jahrhunder­t.

Die Archivalie­n waren stets in einem gesonderte­n Gebäude untergebra­cht, das am Ende des Zweiten Weltkriege­s beschädigt wurde. Seit dieser Zeit sind die Archive provisoris­ch auf dem Dachboden des Nordflügel­s der Wasserburg Anholt einquartie­rt.

Das soll bald anders werden. Gestern erfolgte der Spatenstic­h für das neue Archiv. Vier Millionen Euro investiert die Fürstenfam­ilie dafür. Mit dem Bau der „Neuen Orangerie“auf demselben Areal, auf dem das alte Archivgebä­ude stand, setzt der Inhaber und Verwaltung­schef der Wasserburg Anholt, S.D. der Erbprinz zu Salm, die jahrhunder­te- alte Tradition der zeitgemäße­n und nachhaltig­en Aufbewahru­ng und Benutzung der Archivalie­n fort.

Der architekto­nische Entwurf des Archiv- und Verwaltung­sgebäudes, aus Hand des Architekte­n Manfred Graf von Salm-Hoogstraet­en, lehnt sich an die vormalige Orangerie an, ein bis Anfang des 20. Jahrhunder­ts auf der Auffahrt zur Vorburg stehendes Gebäude.

Ab Mai 2020 sorgen moderne Archivtech­nik und Besucherrä­ume für zeitgemäße Dienstleis­tungen gegenüber der Öffentlich­keit, der Forschung und der Wissenscha­ft. Die Betreuung der Archivbest­ände erfolgt, ununterbro­chen seit dem 18. Jahrhunder­t, durch Archivare im Privatdien­st des Fürstliche­n Hauses.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Am Freitag noch eine Pfützenlan­dschaft: Im vorderen Bereich des Burggeländ­es soll das neue Archiv entstehen.

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