Bezirksligisten treten linksrheinisch an
Der Fußballverband Niederrhein hat gestern die Gruppeneinteilungen der Bezirksligisten für die kommende Saison veröffentlicht. Der RSV Praest und der SV Vrasselt spielen gegen Teams aus den Kreisen Kleve/Geldern und Bocholt.
NIEDERRHEIN Roland Kock musste erst einmal tief durchatmen. „Das ist eine absolute Überraschung für mich“, sagt der Trainer des RSV Praest über die Gruppeneinteilung der Fußball-Bezirksligisten in der neuen Saison. „Ehrlich gesagt, bin ich nicht besonders glücklich damit. Es ist jetzt das vierte Jahr in Folge, dass bei uns alles durcheinandergewirbelt wird.“
Denn die beiden Emmericher Bezirksligisten RSV Praest und SV Vrasselt müssen in der kommenden Saison über den Rhein reisen. Mit
„Es ist jetzt das vierte Jahr in Folge, dass bei uns alles durcheinandergewirbelt wird“
Roland Kock dem TSV Wachtendonk-Wankum, SV Walbeck, SF Broekhuysen, Viktoria Goch, 1. FC Kleve II, GSV Geldern, SGE Bedburg-Hau, DJK Twisteden, FC Aldekerk, SV Rindern sowie dem Kevelaerer SV sind elf Vereine von der linken Rheinseite in der Gruppe fünf. Komplettiert wird sie durch die vier Bocholter Vereine TuB Bocholt, SV Biemenhorst, DJK SF Lowick und SC Bocholt 26.
Das bedeutet: Mit der SV Friedrichsfeld 08/29, dem Hamminkelner SV und BW Dingden spielen drei Vertreter des Kreises 11 (Rees-Bocholt) in einer anderen BezirksligaGruppe.
Während die Oberliga sich von alleine aufgestellt hat, war auch die Einteilung der Landesligen noch relativ unkompliziert. „Identische Kreiszugehörigkeiten wie in der Saison 2017/2018 bedeuten eine Nachhaltigkeit und wenig Umstellung für die Vereine“, sagt Holger Tripp, Staffelleiter der Landesliga Gruppe 2. Für die Bezirksligen war es nicht ganz so unkompliziert, schließlich wollte man es auch hier möglichst vielen Vereinen wie auch den Kreisen recht machen. „Wir mussten Kompromisse schließen“, sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses im FVN. „Man kann leider nie alle zufriedenstellen. Wir versuchen aber, stets zu erreichen, Vereine und Kreise nicht in zwei Folgejahren zu sehr zu belasten. Daher haben wir die Kreise Grevenbroich-Neuss, Kempen-Krefeld und Essen für die kommende Spielzeit nicht getrennt. Diesmal traf es daher vier andere Kreise, was sich leider nicht vermeiden ließ.“
Auch für Sascha Brouwer, Coach des SV Vrasselt, kam die Einteilung überraschend. „Grundsätzlich finde ich es aber gut, dass es nur 17 Mannschaften sind und es somit zwei Spiele weniger gibt“, sagt der 43-Jährige. Aus sportlicher Sicht sind für die beiden Trainer die linksrheinischen Vereine mit einigen Fragezeichen behaftet. Während kein Landesliga-Absteiger in der Gruppe ist, mischen mit dem Rindern, dem Kevelaerer SV, der DJK Lowick und dem SV Biemenhorst gleich vier Aufsteiger mit. „Egal wie die Gruppe aussieht, für uns wird es immer schwer“, sagt der Biemenhorster Trainer Jürgen Stratmann. Während sich die Mannschaften nun auf längere Fahrtzeiten einstellen müssen, hat Roland Kock zudem ein ganz konkretes Problem. „Ich hatte mit einigen zukünftigen Gegnern Vorbereitungsspiele ausgemacht. Jetzt muss das geändert werden“, sagt der RSV-Coach.
Ähnlich reagieren die Verantwortlichen von BW Dingden. Obmann Peter Hülsevoort sagt: „Das ist sehr bescheiden, sehr unglücklich und deprimierend. Die Blau-Weißen hätten sich beispielsweise so sehr auf das Nachbarschaftsduell gegen den Aufsteiger SV Biemenhorst gefreut. Doch daraus wird nun nichts.“
Beim Hamminkelner SV wird die Neuaufteilung gelassener gesehen. „Der Kelch der Relegation und des sogar möglichen Abstiegs ist an uns vorübergegangen“, sagt der Sportliche Leiter über die vergangenen Wochen. Alles andere spiele deshalb nun eine untergeordnete Rolle. „Wir freuen uns auf die neue Spielzeit, allerdings ist das schon eine Hammergruppe“, so Hooymann. Zudem gibt es auch ein Wiedersehen mit Thorsten Albustin, der beim HSV als Trainer zwar seine Zusage gegeben hatte, sich aber doch kurzfristig RWS Lohberg angeschlossen hat. „Ansonsten treffen wir auf ganz viele Unbekannte“, sagt Hooymann.