Glatte Heuss-Brücke jetzt mit Testfeld
In Wesel ist eine Brücke zu glatt. Heute soll ein Gutachter sagen, ob der Rad- und Gehweg mit körnigerer Fläche sicher ist.
WESEL Die Baustelle auf der Theodor-Heuss-Brücke (Isselstraße/Brüner Landstraße) ruhte gestern nicht ganz. Mitarbeiter der Baufirma haben am Morgen ein Testfeld angelegt und mit Flatterband markiert. Die Stelle soll heute von einem Gutachter unter die Lupe genommen werden. Er soll bewerten, ob mit dem nun in der Zusammensetzung geänderten Belag die Gefahr auf dem gerade sanierten Rad- und Gehweg gebannt werden kann. Wie mehrfach berichtet, war es bei Nässe besonders zu Stürzen von Radfahrern gekommnen.
Gottfried Brandenburg vom Team Bauleit- und Verkehrsplanung der Stadt Wesel sagte gestern zuversichtlich, dass die Verhältnisse auf dem besagten Testfeld deutlich besser seien und im Fall der Zustimmung durch den Gutachter der neue Belag aufgebracht werden kann. Und dann, so Brandenburg, müsste es eigentlich schnell gehen und die gesamte Baumaßnahme abgeschlossen werden können. Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hofft gleichfalls, dass der Fall Heuss-Brücke sich nun positiv entwickelt.
Das gestern angelegte Testfeld befindet sich auf dem Scheitelpunkt der Theodor-Heuss-Brücke. Und zwar auf dem stadtauswärts gesehen linken Teil, der seit den Vorfällen der vergangenen Woche für Radfahrer und Fußgänger gesperrt ist. Diese dürfen derzeit in beide Richtungen nur die andere, zum Bahnhof hin gelegene Seite nutzen. Hier präsentiert sich ein sehr griffig wirkender Belag, der aber laut Brandenburg nicht mit dem Endzustand verwechselt werden darf. Es handelt sich lediglich um den Untergrund für die noch aufzutragende Farbe, in die dann die Körnung eingebracht wird.
So ist es auch auf der unlängst beanstandeten, schon fertigen Seite gemacht worden. „Der Schichtaufbau ist identisch“, sagte Brandenburg. Die Körnung des Quarzsandes sollte zwischen 0,2 und 1,0 Millimeter liegen. Das Testfeld weist jetzt eine Körnung von 0,5 bis 1,2 Millimeter auf.
Weshalb die feinere Mischung offensichtlich nicht funktionierte, bleibt Spekulation. „Möglicherweise ist beim Eintüten eine Lage mit viel kleinkörnigem Material erwischt worden. Aber das ist eben nur eine Vermutung“, sagte Brandenburg. Irritierend könne es auch sein, dass es bei Nässe zu lackähnlichen Reflexionen kommt.
Davon unbenommen ist es zu verbrieften Stürzen gekommen. Vermutlich auch zu mehr Fällen als bislang bekannt, weil nicht alle gemeldet worden sein dürften. Die Polizei hatte sich in diesem Zusammenhang an Verunglückte gewandt und sie gebeten, sich unter der Telefonnummer 0281 1071622 bei ihr zu melden.