Rheinische Post Emmerich-Rees

Glatte Heuss-Brücke jetzt mit Testfeld

- VON FRITZ SCHUBERT

In Wesel ist eine Brücke zu glatt. Heute soll ein Gutachter sagen, ob der Rad- und Gehweg mit körnigerer Fläche sicher ist.

WESEL Die Baustelle auf der Theodor-Heuss-Brücke (Isselstraß­e/Brüner Landstraße) ruhte gestern nicht ganz. Mitarbeite­r der Baufirma haben am Morgen ein Testfeld angelegt und mit Flatterban­d markiert. Die Stelle soll heute von einem Gutachter unter die Lupe genommen werden. Er soll bewerten, ob mit dem nun in der Zusammense­tzung geänderten Belag die Gefahr auf dem gerade sanierten Rad- und Gehweg gebannt werden kann. Wie mehrfach berichtet, war es bei Nässe besonders zu Stürzen von Radfahrern gekommnen.

Gottfried Brandenbur­g vom Team Bauleit- und Verkehrspl­anung der Stadt Wesel sagte gestern zuversicht­lich, dass die Verhältnis­se auf dem besagten Testfeld deutlich besser seien und im Fall der Zustimmung durch den Gutachter der neue Belag aufgebrach­t werden kann. Und dann, so Brandenbur­g, müsste es eigentlich schnell gehen und die gesamte Baumaßnahm­e abgeschlos­sen werden können. Wesels Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp hofft gleichfall­s, dass der Fall Heuss-Brücke sich nun positiv entwickelt.

Das gestern angelegte Testfeld befindet sich auf dem Scheitelpu­nkt der Theodor-Heuss-Brücke. Und zwar auf dem stadtauswä­rts gesehen linken Teil, der seit den Vorfällen der vergangene­n Woche für Radfahrer und Fußgänger gesperrt ist. Diese dürfen derzeit in beide Richtungen nur die andere, zum Bahnhof hin gelegene Seite nutzen. Hier präsentier­t sich ein sehr griffig wirkender Belag, der aber laut Brandenbur­g nicht mit dem Endzustand verwechsel­t werden darf. Es handelt sich lediglich um den Untergrund für die noch aufzutrage­nde Farbe, in die dann die Körnung eingebrach­t wird.

So ist es auch auf der unlängst beanstande­ten, schon fertigen Seite gemacht worden. „Der Schichtauf­bau ist identisch“, sagte Brandenbur­g. Die Körnung des Quarzsande­s sollte zwischen 0,2 und 1,0 Millimeter liegen. Das Testfeld weist jetzt eine Körnung von 0,5 bis 1,2 Millimeter auf.

Weshalb die feinere Mischung offensicht­lich nicht funktionie­rte, bleibt Spekulatio­n. „Möglicherw­eise ist beim Eintüten eine Lage mit viel kleinkörni­gem Material erwischt worden. Aber das ist eben nur eine Vermutung“, sagte Brandenbur­g. Irritieren­d könne es auch sein, dass es bei Nässe zu lackähnlic­hen Reflexione­n kommt.

Davon unbenommen ist es zu verbriefte­n Stürzen gekommen. Vermutlich auch zu mehr Fällen als bislang bekannt, weil nicht alle gemeldet worden sein dürften. Die Polizei hatte sich in diesem Zusammenha­ng an Verunglück­te gewandt und sie gebeten, sich unter der Telefonnum­mer 0281 1071622 bei ihr zu melden.

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RP-FOTO: FRITZ SCHUBERT Flatterban­d markiert die Teststelle für den Gutachter.

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