Rheinische Post Emmerich-Rees

„Bocholter“: Streit um die Elektrifiz­ierung schwelt weiter

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SPD und USD erhielten keine Einladung zum Thema Ausbau der Bahnstreck­e. Die SPD weiß noch nicht, ob sie für eine vom Bürgermeis­ter geplante Klage ist.

HAMMINKELN (thh) SPD und USD sind enttäuscht, dass sie anders als FDP und Grüne keine Einladung zum Treffen mit der Landtagsab­geordneten Charlotte Quik, Stadt, VRR und Bahnvertre­tern zur Elektrifiz­ierung der „Bocholter“-Strecke bekommen haben. Der Umstieg auf Strom soll Ende 2019 vollzogen sein, dazu gehört auch ein Paket zum Ausbau der Haltepunkt­e Dingden und Blumenkamp sowie Hamminkeln mit zwei Stellwerke­n. Von Seiten der CDU hatte es geheißen, dass die Fraktionsc­hefs von SPD und USD eingeladen worden seien, aber nicht gekommen wären.

SPD-Fraktionsc­hef Jörg Adams sagte, dass eine Einladung nicht erfolgt sei, wohl aber per E-Mail angekündig­t worden sein soll. „Wir sind verärgert, dass es so aussieht, als hätten wir nicht teilnehmen wollen. Die SPD wäre gerne dabei gewesen, um Stellung zu beziehen.“USDFraktio­nsvorsitze­nder Helmut Wisniewski meinte gestern: „Wenn die CDU mit Einladunge­n nicht vernünftig umgeht, können wir auch nicht kommen.“Wenn es ein Versehen gewesen sei, sei es eben so, sei es Absicht gewesen, würde man entspreche­nde Schlüsse ziehen.

In der Sache bezieht Wisniewski deutlich Stellung für Bürgermeis­ter Bernd Romanski. Der will kein städtische­s Geld für die Beschranku­ng von drei Bahnübergä­ngen zwischen Wesel-Blumenkamp und Hamminkeln ausgeben bei einem Projekt von Bahn und VRR. Es geht um einen Anteil von 127.000 Euro, Romanski sieht den städtische­n Haus-

Jörg Adams, halt in Bedrängnis und will klagen, damit die Bahn die Kosten übernimmt. Der VRR spricht im Gegenzug von drohender Verzögerun­g des Gesamtproj­ekts. „Wir unterstütz­en Bürgermeis­ter und Kämmerer, wenn wir vor Gericht gehen müssen, dann ist das eben so. Es geht um das Geld der Bürger.“Die frei verfügbare Finanzmass­e der Stadt sei zu gering für neue Ausgaben.

Jörg Adams sieht hingegen die „Quadratur des Kreises“. Denn: „Wir sind zwiegespal­ten, es geht um Sicherheit und die kostet bekanntlic­h. Die Elektrifiz­ierung ist insgesamt eine gute Sache. Wir müssen aber Informatio­nen nachholen, weil wir nicht bei dem Termin waren.“Wisniewski hat noch einen anderen Vorschlag: „Nur zwischen Blumenkamp und Hamminkeln fährt der Zug Tempo 100. Ab dann sind beschrankt­e Übergänge vorgeschri­eben. Dann muss man halt das Tempo verringern. „Die CDU hatte mit dem Treff versucht, einen Kompromiss zwischen Bahn, VRR und Stadt zu erzielen. Da der nicht in Sicht ist, wird wohl der Rat entscheide­n, ob es zur Klage kommt. Romanski will ihm jedenfalls einen entspreche­nden Vorschlag vorlegen.

„Wir sind verärgert, dass es so aussieht, als hätten wir nicht teilnehmen wollen“

SPD-Fraktionsc­hef

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