Wenn Schützen üben
Die Offiziere der Schützengilde Altschermbeck bereiten sich auf das Fest im Juli vor – denn das Erscheinungsbild soll stimmen.
SCHERMBECK (P. B.) Krawatten-Knoten, Säbel-Putzen und Stechstich – die Altschermbecker Offiziere bereiten sich auf das anstehende Schützenfest vor. Alle Jahre wieder heißt es für die 23 Offiziere der Kilian-Schützengilde Altschermbeck: Antreten zum Übungsabend. Pünktlich versammelten sich kürzlich 16 Männer im Garten von Oberleutnant Tim Groß-Ruiken. „Wir sind natürlich immer sehr darauf bedacht, dass beim Schützenfest unser Erscheinungsbild stimmig ist“, sagt Oberst Ralf Schlebusch.
Wenn die Säbel und die Schulterklappen sowie alles weitere, was noch an den Schützenuniformen blinken könnte, so richtig auf Hochglanz poliert ist, erst dann sind die Jungs zufrieden. „Wir möchten natürlich vor den Gästen und den Zuschauern bei der Parade ein ordentliches und einheitliches Bild abgeben“, sagt Major Nico Höller.
Wem aber nützt das schönste Ballkleid, wenn jemand nicht tanzen kann? Was wäre eine Parade ohne Gleich- und ordentlichem Stechschritt? Oberst Ralf Schlebusch rief zum Antreten und Marschieren auf. Aus dem Boxen ertönte lautstark Marschmusik. Dazu hieß es: Augen gerade aus und im Gleichschritt Marsch. Erste Runde, zweite Runde. Hauptmann Christoph Timmermann, der die Parade abnahm, war unzufrieden. Die Uneinigkeit der Beine beim Stechschritt gefiel ihm ganz und gar nicht. Deshalb ordnete er eine dritte Runde an. „Besser“, lautete sein Fazit. Das nahmen die Männer humorvoll auf – wie alles andere an diesem Abend auch.
Die Truppe im Alter von 17 bis 51 Jahren ist ein eingeschworenes Team. Alte Tugenden wie Zusam- menhalt, Verlässlichkeit und Engagement sei ihnen wichtig und machen die Truppe aus, so Schlebusch. Das bedeute nicht, dass es keinen Spaß macht, Mitglied zu sein. Wie am Beispiel von Neuzugang Max Bienbeck erkennbar sei. Er ist in diesem Jahr mit Jonas Ridder und Niklas Braun im Kreise der Offiziere aufgenommen worden. „Ich bin durch und durch Kilianer seit ich denken kann und bei jedem Schützenfest dabei gewesen“. Sein Vater Berthold war 2001 König. „Die Schützenfestzeit war für mich als Kind immer schon eine tolle Zeit und ich konnte nie davon genug bekommen“, erinnert sich der 18-Jährige.
Heute darf er selber mitmarschieren. Allerdings gehört zu einer Neuaufnahme mehr als nur Säbel putzen und Krawattenknoten binden. „Jeder neue Offizier bekommt ein Betriebsheft, das er führen muss. Das dient als Ausbildungsnachweis“, sagt Oberst Ralf Schlebusch augenzwinkernd. Alle drei Jungs bekamen an ihrem ersten Abend Schützenhilfe ihrer Kollegen beim Knoten der Krawatte. Die ältesten Offiziere mit 51 Jahren sind Bernhard Marien und Heiner Hegemann.
„Für uns ist dieses Treffen einer der wenigen Abende, wo wir alle als Offizierscorps zusammenkommen, uns über wichtige Änderungen austauschen sowie uns gemeinsam auf das anstehende Schützenfest einstimmen“, so Schlebusch. Für das Fest vom 14. bis 16. Juli wünscht er sich, dass sich wieder viele Mitglieder zur Eröffnung am Samstag um 17 Uhr am Festzelt einfinden.