„Isselburg21“kämpft um weiterführende Schule
Noch bis Freitag läuft die Elternbefragung der Westfälischen Hochschule. Zwei Fragen sind dabei besonders wichtig.
ISSELBURG (tt) Das Institut für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung, der Westfälischen Hochschule Campus Bocholt, befragt derzeit die Eltern von Grundschülern und Kindergartenkindern nach deren Wünsche und Vorstellungen an eine neue weiterführende Schule in Isselburg. Das Projekt wird von 75 Studenten der Hochschule sowie logistisch von Mitgliedern des Vereins Isselburg21 unterstützt.
Alle drei Grundschulstandorte sowie die neun Kindergärten in der Stadt beteiligen sich rege an diesem Projekt. Darüber hinaus nimmt der St.-Quirinus-Kindergarten Millingen mit Eltern aus Isselburg an dem Befragungsprojekt teil.
Die Resonanz ist positiv: Etwa 40 Prozent der Familien reichten den ausgefüllten Fragebogen bislang ein. Um noch präzisere statistische Aussagen zu erhalten, wurde die Abgabefrist bis 15. Juni verlängert. Besonders zur Teilnahme aufgerufen sind die Eltern, die ihr Kind nicht an einer weiterführenden Schule in Isselburg anmelden wollen. Auch die Eltern, denen die Zeit zum Ausfül- len des Fragebogens fehlen sollte, bittet Isselburg21 darum, wenigstens zwei Fragen zu beantworten: In Frage 15 geht es darum, in welchem Jahr das Kind auf eine weiterführende Schule kommt. In Punkt 7 wird gefragt, welche Wünsche und Erwartungen Eltern an eine weiterführende Schule in privater Trägerschaft haben. Und ob sie, wenn diese Erwartungen erfüllt werden, ihr Kind auch dort anmelden würden.
Nach den Sommerferien wird an der Realschule der letzte Jahrgang unterrichtet, die Schule wird im Jahr 2019 geschlossen. Die Hauptschule, ebenfalls am Stromberg beheimatet, wird das gleiche Schicksal erleiden. Sie läuft im Jahr 2022 aus.
Ein freier Träger könnte alle Schulformen rein theoretisch anbieten. Rein rechtlich trägt die Kosten der Infrastruktur inklusive der Lehrkräfte zu 87 beziehungsweise 94 Prozent (wenn die Schulinfrastruktur vom Träger gestellt wird) das Land NRW. Die fehlenden Gelder können von Unternehmen, Einzelpersonen oder der Kommune kommen. Das gesamte Schulwesen steht dabei unter Aufsicht des Staates.
Welche Folgen die geschlossenen Schulstandorte hätten, hat Isseburg21 schon mal ausgerechnet: 700 Kinder aus Isselburg müssen ab 2022 täglich nach Rees, Bocholt oder Umgebung pendeln, so dass sie mitunter mehr als zwei Stunden für Hin- und Rückfahrt benötigen. Bis zur mittleren Reife pendelt ein solcher Schüler etwa 2300 Stunden zwischen Elternhaus und Schule. Bis zum Abitur wären das über 3000 Stunden.