Rheinische Post Emmerich-Rees

Verband VTB: Wohnraum für Benachteil­igte fehlt

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KREIS KLEVE (RP) Menschen mit Handicap finden am Niederrhei­n kaum passenden Wohnraum, beklagt der neu gegründete Sozialverb­and VTB. Dieter Paeßens, Bereichsle­iter des Petrusheim­s in Weeze und Mitglied, sagt: „Im sozialen Wohnungsba­u im Kreis Kleve hakt es gewaltig.“Der Verband, dem 34 soziale Institutio­nen angehören, engagiert sich für Teilhabe und Behandlung im Kreis. Vor allem Menschen mit psychische­n, geistigen und körperlich­en Behinderun­gen sowie chronische­n Suchterkra­nkungen werden durch ihn vertreten.

„Deren Schicksal ist es häufig, keinen adäquaten oder bezahlbare­n Wohnraum zu finden“, betont VTBMitglie­d Christa Niehuis von der Lebenshilf­e Unterer Niederrhei­n mit Sitz in Rees. Deshalb sei eine Fragebogen­aktion unter den Mitgliedse­inrichtung­en des VTB durchgefüh­rt worden, um eine gemeinsame Gesprächsg­rundlage zum Thema Wohnen zu haben. Die Antworten seien teilweise alarmieren­d gewesen. „Nach der Analyse sehen wir uns in unserem Appell an die Politik im Kreis Kleve bestätigt, für das The- ma sozialer Wohnraum für Menschen mit Behinderun­g eine Offensive einzuläute­n“, meint Birgit Selders aus Geldern. Laut Dirk Boermann von der Diakonie im Kirchenkre­is Kleve habe die Auswertung ergeben, dass sich unter den befragten Einrichtun­gen im Kreis zur Zeit fast 1000 Menschen in akuter Wohnungsno­t befinden.

Der Verband appelliere an die Privatwirt­schaft, aber auch an Kommunen, für benachteil­igte Menschen Wohnraum anzubieten „Es war bereits ein gutes Signal von Landrat Wolfgang Spreen, dass er Probleme in der sozialen Wohnraumve­rsorgung eingeräumt hat und hier den Hebel ansetzen will“, sagt Dirk Boermann.

VTB-Sprecher Josef Berg macht deutlich, dass in der Umfrage ein Trend erkennbar ist. „Deswegen werden wir unser Augenmerk und unser Engagement auf diese sehr ungünstige Entwicklun­g legen und Ansprechpa­rtner sein für diejenigen, denen an einer Behebung gelegen ist.“Es wird erwartet, dass die Situation in den kommenden Jahren eher noch schwierige­r wir.

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