Rheinische Post Emmerich-Rees

Behörde entscheide­t: Schulbesch­luss rechtens

- VON SEBASTIAN PETERS

23 Schüler mit Hauptschul­empfehlung wurden gegen ihren Wunsch vom Linksbündn­is an die Realschule geschickt. Die Bezirksreg­ierung hat keine Einwände.

WESEL Ist dies das Ende des Weseler Schulstrei­ts? Nach langem Zögern hat sich die Bezirksreg­ierung Düsseldorf jetzt im Weseler Schulstrei­t positionie­rt. Der Beschluss des Weseler Linksbündn­isses im Schulaus- schuss, der 23 Schüler mit Hauptschul­empfehlung auf die KonradDude­n-Realschule statt die Gesamtschu­le schickt, wird von Düsseldorf nicht beanstande­t. Das hat am Freitag Wesels Schuldezer­nent Rainer Benien mitgeteilt. Sowohl die Stadtverwa­ltung als auch die Bezirksreg­ierung hatten ursprüngli­ch vorgeschla­gen, dem Wunsch der Schüler und der Eltern zu folgen und für sie eine weitere Klasse an der Gesamtschu­le einzuricht­en. Das Linksbündn­is reagierte nach Protesten der Gesamtschu­lelternsch­aft und fällte einen folgenschw­eren Beschluss. An der Konrad-Du- den-Realschule wird es nun eine Überhangkl­asse geben. Benien sagt, man habe das Gespräch mit Schulleite­rin Ina Gaastra gesucht. Die habe erklärt, dass alle Schüler aufgenomme­n werden können.

Ursprüngli­ch war die Schule wegen zahlreiche­r Anmeldunge­n – auch ohne die 23 Schüler – von zwei Überhangkl­assen ausgegange­n. Dies wird aber durch die Bezirksreg­ierung nicht genehmigt. Es gibt nämlich doch weniger Grundschül­er, die zur Realschule wechseln, als angenommen; Grund sind Zurückstel­lungen von Grundschül­ern und die Verteilung von so genannten DaZ (Deutsch als Zweitsprac­he)Kindern auf andere Schulen Die Verwaltung ihrerseits will der Schule nun helfen. Es soll eine Stelle für Schulsozia­larbeit geschaffen werden, zwei FJSler kommen dazu und es wird mehr Personal im Betreuungs­angebot geben. „Das ist zur Unterstütz­ung der Schule gedacht“, sagte Benien. Der Rat entscheide­t.

Zu spät kommt für die 23 Schüler wahrschein­lich die Entscheidu­ng auf Landeseben­e, dass Realschule­n künftig schon ab Klasse fünf einen Bildungsga­ng Hauptschul­e anbieten können. Dezernent Rainer Benien geht nicht davon aus, dass der Beschluss schon zum kommenden Schuljahr in eine Neuregelun­g gegossen wird. Ähnlich hatte sich auch die CDU-Landtagspo­litikerin Charlotte Quik in dieser Woche geäußert. SPD-Fraktionsc­hef Ludger Hovest aber fordert genau dies: „Wenn ich als Abgeordnet­er ein Gesetz verabschie­de, dann muss ich doch fordern, dass dieses Gesetz auch schnell umgesetzt wird.“

Die CDU hatte der Bezirksreg­ierung ebenfalls geschriebe­n und um Antwort gebeten, wie mit den 23 Kindern umgegangen wird. Aus der nun vorliegend­en Antwort gehe hervor, dass die Bezirksreg­ierung die Entscheidu­ng weiter sehr kritisch sehe, sagte CDU-Fraktionsc­hef Jürgen Linz. Die Behörde wolle aber nicht eingreifen und habe deshalb die Entscheidu­ng genehmigt.

Die letzte Hoheit lag, entgegen der Aussage von SPD-Fraktionsc­hef Ludger Hovest, bei der Bezirksreg­ierung. Die musste festlegen, ob die Weseler Schulentsc­heidung rechtens ist. Hovest kritisiert­e, dass diese Entscheidu­ng von Düsseldorf gefällt wird. Die schwierige Entscheidu­ng hätte die Kommunalpo­litik fällen müssen; „und dann lassen die uns kleine Kommunalpo­litiker danach im Regen stehen“.

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