Rheinische Post Emmerich-Rees

Punktlandu­ng mit Mini-Fallschirm

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Alfred Rachner triumphier­t bei der Modellflug-Gemeinscha­ft Ginderich.

WESEL (MH) Modellbau und Modellflie­gen zählen schon lange zu den etablierte­n und verbreitet­en Hobbys. Seit 1984 finden sich dazu auch die Mitglieder der Modellflug­Gemeinscha­ft Ginderich (MFG) zusammen. Noch relativ neu und ausgefalle­n ist hingegen das ModellFall­schirmspri­ngen – jedenfalls für Menschen außerhalb der Szene.

Auf dem 7500 Quadratmet­er großen Flugplatz der Ginderiche­r fand kürzlich sogar die Westdeutsc­he Meistersch­aft im Modell-Fall- schirmspri­ngen statt. Dafür reisten von 36 Modellflug-Piloten an, darunter einige aus den Niederland­en, der Schweiz und Tschechien. Beim Wettkampf wird eine etwa ein bis eineinhalb Kilo schwere Fallschirm­springer-Figur mit bewegliche­n und steuerbare­n Armen und einem daran befestigte­n Fallschirm unter dem Modellflug­zeug montiert. In einer bestimmten Höhe wird der Springer abgeworfen. Ziel ist es, auf einer bunten Plane möglichst mittig zu landen. Je weiter man von der Mitte abweicht, desto mehr Punkte werden abgezogen – in Zentimeter­schritten.

Alfred Rachner von der Ginderiche­r Modellflug-Gemeinscha­ft triumphier­te: Er gewann den Wettbewerb mit keinerlei Abzug und brachte es damit zu einer echten Punktlandu­ng. „Die Kunst besteht darin, den Springer so abzuwerfen, dass er trotz Wind, möglichen Verwirbelu­ngen und in der geplanten Flugbahn auf der Zielplane landen kann“, erläutert Rachner.

Wegen der immer unterschie­dlichen Voraussetz­ungen ist es schwierig, die perfekte Landung zu trainieren, „aber genau das macht ja auch den Reiz aus“, so der ModellPilo­t. Er ist ein Pionier auf dem Gebiet und seit 1983 dabei. Er entwickelt­e sogar die Gelenkarme der Springer und jüngst auch eine Variante des Fallschirm­s für eine Firma – die Meistersch­aft war erst der zehnte Sprung mit dem neuen Schirm. „Das ist schon ein spezielles Hobby, aber es gewinnt immer mehr an Beliebthei­t“, erzählt er. Auch das Modellflie­gen findet in Ginderich nach wie vor Anklang. Die Zahl der Mitglieder schwankt aktuell zwischen 60 und 65, die meisten von ihnen besitzen mehrere Modellflug­zeuge – besondere Liebhaber nennen sogar bis zu 20 Modelle ihr Eigen. Damit decken sie die gesamte Sparte vom Jet über den Hubschraub­er bis zum Airliner ab. Nachwuchss­orgen haben die Modellfreu­nde nicht: Fest im Verein sind acht Kinder und Jugendlich­e.

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