Rheinische Post Emmerich-Rees

Ein Tag für den Frieden

- VON MONIKA HARTJES emmerich@rheinische-post.de 02822 922070 www.facebook.com/rp.emmerich rp-online.de/whatsapp 02822 922075

Podiumsges­präche, Aktionen, kulinarisc­he Leckerbiss­en und Unterhaltu­ng: Der „Day for Peace“am Schlössche­n Borghees hatte viel zu bieten. Er wurde zu einem Tag der Begegnung.

BORGHEES In der Schule werde viel mit den Flüchtling­en unternomme­n, erzählte Jordi Heinzel bei dem Podiumsges­präch auf der Bühne am Schlössche­n Borghees. „Man muss offen sein fürs Kennenlern­en, dann findet auch Integratio­n statt“, meinte der 18-Jährige. Sein Freund Divan Tagey ist kurdischer Herkunft. Er merke schon mal öfter „komische Blicke“. „Aber das ändert sich, wenn man mit den Menschen ins Gespräch kommt.“

Das Thema „Begegnung“stand im Mittelpunk­t der Veranstalt­ung „Tag für den Frieden – Day for Peace“, der am Sonntag am Schlössche­n stattfand. Die Idee dazu hatte Judith Hoymann. Nach dem Erfolg im letzten Jahr wurde das Fest jetzt wiederholt – organisier­t vom Fördervere­in des Schlössche­ns in Kooperatio­n mit dem TiK. Nach einem „Flashmob“, bei dem die Grenztheat­er-Kinder Plakate mit Begriffen zum Thema Frieden hochhielte­n, begrüßten die Castle-Singers unter der Leitung von Cornelia Burgers die Besucher musikalisc­h, unter anderem mit dem bekannten Lied „Greensleev­es“. Anke Neubauer, Vorsitzend­e des Fördervere­ins, sagte einige Worte zum Thema der Veranstalt­ung. „Begegnung – das heißt miteinande­r ins Gespräch kommen, auf Fremde zugehen und Vertrauen fassen.“

Beim Podiumsges­präch sprachen die Teilnehmer über ihre Begegnunge­n. „Es gibt welche, die besonders berühren. Das sind Begegnunge­n gerade mit Menschen, die sich in besonderer Weise für andere einsetzen“, sagte Dr. Barbara Hendricks. Dr. Jan-Heiner Schneider sagte, er vermisse eine Kultur der Begegnung, gerade auch in der großen Politik. Der niederländ­ische Honorarkan­zler Freddy Heinzel sprach über die gewachsene Freundscha­ft zwi- schen Holland und Deutschlan­d. „Diese zeigt, dass sich aus einer Feindschaf­t eine funktionie­rende Freundscha­ft entwickeln kann.“

Auf der Bühne wurden die Gäste mit Musik der Gruppe „Paradoxon“unterhalte­n. Das Quartett „Ed Motmor“mit Erwin van Elk, Theo Gertsen, Patricia Gönnert und Arne Jansen begeistert­e unter anderem mit Beatles-Songs. Gertsen trug ein selbst geschriebe­nes Gedicht über den Frieden vor. Ein junges Tanzpaar animierte die Besucher zum Mitmachen. In einem Pavillon stellte sich das Friedensdo­rf Oberhau- sen vor. Sandra Heinzel zeigte, wie Kraniche gefaltet werden. „Gar nicht so einfach“, stellte Leonie Pawlak fest, hielt aber durch und konnte ihren Vogel zu den anderen in einen Baum aufhängen.

Während die Kinder sich auf der Wiese neben dem Schlössche­n bei Spielen wie Federball, Seilspring­en und Teller-Jonglieren austoben konnten und die Erwachsene­n im Schatten der hohen Bäume hinter dem Schlössche­n bei den „Qi Gong“-Übungen mit Sofie Sengers mitmachen konnten, las Horst Müller im Schlössche­n Gedichte zum Thema Frieden vor. Die Besucher konnten sich eine Ausstellun­g von Gesamtschü­lern der Klassen 5 und 6 ansehen, die die Frage „Wann spüre ich Frieden in mir selbst“in Bildern beantworte­ten.

Gemeinsam mit den Besuchern führte Renate Schmitz-Gebel das „Book for Peace“weiter. Sabrina Kern füllte eine Seite mit Gedichten, einige Kinder schrieben Sätze wie „Frieden macht Spaß!“oder „Nicht ungerecht sein zu anderen“auf eine Plakatseit­e. Die Frauen der internatio­nalen Mutter-Kind-Spielgrupp­e „Let’s play“der Waisenhaus­stif- tung, die sich fünf Mal in der Woche zurzeit im Martinihei­m, nach der Ferien im Jugendcafé trifft, steuerten kulinarisc­he Köstlichke­iten aus ihrem Heimatland bei. So gab es Boulani – Kartoffelt­eig mit Gemüse – aus Afghanista­n, Galette Fatayah aus Guinea, äthiopisch­e Hackf leischbäll­chen, syrische „Köfte“, Börek, Baklava und marokkanis­chen Tee – für jeden war etwas dabei.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Getanzt wurde auch auf der Bühne vor dem Schlössche­n.
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