Rheinische Post Emmerich-Rees

NGG: Ernährung als Schulfach

-

Gutes Essen gehört in Lehrpläne und Schulkanti­nen, fordert die Gewerkscha­ft.

NIEDERRHEI­N (RP) Die Schulen im Kreis Wesel sollen ein neues Unterricht­sfach bekommen: „Gesunde Ernährung“. Das fordert die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG). Schüler sollen im Unterricht mehr darüber erfahren, was in den Lebensmitt­eln ist. „Aber auch, was dahinter steckt: Wie die Tiefkühlpi­zza produziert wird. Welchen Nährwert Joghurt hat. Und wer mit welcher Technik Gummibärch­en oder Schokolade herstellt“, sagt Hans-Jürgen Hufer.

Der Geschäftsf­ührer der NGG Nordrhein plädiert außerdem für besondere Qualitätss­tandards beim Essen in Schulkanti­nen. Hierfür sollte künftig eine günstigere Mehrwertst­euer von sieben Prozent gelten. Bisher liegt die Abgabe darauf bei 19 Prozent – genauso hoch wie im Fast-Food-Restaurant.

„Zu wissen, woher das Essen kommt und unter welchen Bedingunge­n es produziert wird – das ist für Kinder und Erwachsene wichtig“, so Hufer. Ein Schulfach Ernährung solle insbesonde­re für die Wertschätz­ung von Lebensmitt­eln sorgen. Wer selbst schon einmal ein Brot gebacken oder Erdbeeren geerntet habe, der ernähre sich bewusster, betont Hufer. „Gleichzeit­ig müssen Kinder aber auch lernen, dass faire Arbeitsbed­ingungen eine Voraussetz­ung für gutes Essen sind. Dazu gehört, dass Jobs durch Tarifvertr­äge geschützt werden.“

Mit Blick auf das Kantinenes­sen stellt der Gewerkscha­fter fest: „Viele Eltern im Kreis Wesel können beim Essensgeld keine großen Sprünge machen. Dabei geben sich die Schulen Mühe, preiswert und gesund zu kochen.“Mit einem ermäßigten Mehrwertst­euersatz, so die NGG, lasse sich der Preisdruck deutlich senken. „Dann kommen auch Blattspina­t oder Bioschnitz­el häufiger auf den Tisch.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany