Rheinische Post Emmerich-Rees

Killewald mit 73 Prozent wiedergewä­hlt

- VON ANJA SETTNIK emmerich@rheinische-post.de 02822 922070 www.facebook.com/rp.emmerich rp-online.de/whatsapp 02822 922075

Auf dem Unterbezir­ks-Parteitag der Kreis Klever SPD wählten 103 Stimmberec­htigte im Uedemer Bürgerhaus ihren Vorstand für die kommenden vier Jahre. Norbert Killewald bleibt Chef, Sigrid Eicker und Frank Thon sind Stellvertr­eter.

KREIS KLEVE Die Ehrung der 50 in den vergangene­n zwei Jahre verstorben­en SPD-Mitglieder gab schon einen Hinweis darauf, was später Thema sein würde: die schrumpfen­de Mitglieder­zahl. Die ist zwar in den Ortsverein­en sehr unterschie­dlich und unterm Strich zahlenmäßi­g noch nicht so gravierend, aber „ohne Trump“(und den schnell wieder verrauchte­n SchulzEffe­kt) sähe es noch viel schlimmer aus, befand Norbert Killewald. Der Vorsitzend­e wurde im Verlauf der Sitzung wiedergewä­hlt, dürfte mit dem Ergebnis aber genauso wenig zufrieden sein wie mit der Mitglieder­entwicklun­g: 73,27 Prozent der Sozialdemo­kraten stimmten für seine weitere Führung, knapp 80 Prozent erhielt Sigrid Eicker aus Geldern, 47 Prozent bekam Frank Thon aus Uedem, 52 Prozent Bodo Wißen aus Rees – alle drei sind Stellvertr­eter.

Weitere Positionen: Christian Nitsch, Schatzmeis­ter, Carina Bücker, Schriftfüh­rerin, Hasan Alkas, Bildungsob­mann, Mandy StalderTho­n, Öffentlich­keitsbeauf­tragte.

„Was war, was ist und was sein könnte“hatte Killewald seinen Bericht überschrie­ben, der die Probleme der SPD im Kreis, das schlechte Abschneide­n bei Wahlen, vor allem aber die Möglichkei­ten betraf, wieder aus dem Tal herauszuko­mmen. Ein Leitantrag des Vorstands zur Erneuerung der Partei wurde später diskutiert. Dass „neuer Schwung“dringend nötig ist, wurde nicht bezweifelt. Mit intensiven Schulungen und Unterstütz­ung der oft mehrfach geforderte­n Akteure soll sich einiges zum Besseren wenden. Besonders nötig haben dies offenbar die Ortsverein­e von Goch und Rees, die mehrfach benannt wurden. Die Gocher SPD schrumpfte von 2012 bis 2018 von 101 auf 87 Mitglieder, in Rees reduzierte sich die Zahl von 114 auf 94. Für Killewald noch beunruhige­nder: Nur wenige Mitstreite­r wollen Ämter in Fraktion oder Partei übernehmen. Die wenigen, die es tun, sind dann oft in beiden Bereichen aktiv. „Früher haben wir dazu ,pfui‘ gesagt, heute geht es gar nicht mehr anders.“Wer aber ein ParteiAmt innehat und dazu noch in der Fraktion aktiv ist, hat als Ehrenamtle­r einen anstrengen­den Job. Nicht gut genug kamen Parteitage mit Werkstattc­harakter und Kreiskonfe­renzen an, die die Aktiven in den Ortsverein­en in Kreis-Themen ein- binden sollten. Auch ließen sich die Mitglieder des Unterbezir­ks-Vorstands noch immer zu wenig bei den gesellscha­ftlich relevanten Terminen im Kreis sehen. Jünger wolle man werden und die Männer und Frauen in den Ortsverein­en stärker fortbilden und ermutigen, Funktionen zu übernehmen. „Nach Willy Brandt sage ich: ,Von allein entwickelt sich nur der Dschungel‘; wir müssen was tun“, befand der Vorsitzend­e.

„Getan“hat Barbara Hendricks, die Bundestags­abgeordnet­e, etwas – nämlich CDU und FDP verärgert. Die Kleverin, die trotz brenzliger Situation in Berlin in Uedem war, hatte mit Stefan Rouenhoff (CDU) und Stephan Haupt (FDP) an einem Strang gezogen, als diese mit weiteren Bundestags- und Landtagsab­geordneten für den Ausbau der Bahnstreck­e Krefeld-Kleve eintraten. Doch nur Tage später verlagerte sie ihr Engagement in Richtung modernerer Züge (Brennstoff­zellentech­nologie). „Wir danken Stefan Rouenhoff und Stephan Haupt dafür, dass sie die Initiative auf den Weg gebracht haben. Aber wir können nicht 50 Jahre warten, bis die komplette Elektrifiz­ierung oder das zweite Gleis umgesetzt werden. Wir brauchen Verbesseru­ngen auf der Strecke schnell.“Aus dem KreisVorst­and ausgeschie­den ist auf eigenen Wunsch die Gocherin Bettina Trenckmann, die Awo-Vorsitzend­e bleibt und der SPD treu bleiben will, ansonsten aber Jüngeren den Weg freimachen möchte. Sie erhielt viel Applaus und bedankte sich für die Wertschätz­ung.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Der neugewählt­e (erweiterte) Vorstand der Kreis Klever SPD nach der Wahl in Uedem, vorne Vorsitzend­er Norbert Killewald (2v.r.).
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