Waffenamnestie läuft Ende Juni aus
Die Polizei im Kreis Borken appelliert an Waffenbesitzer, illegale Schuss- und Stichwaffen jetzt noch rechtzeitig abzugeben.
KREIS BORKEN (RP) Vermundert blickte Polizeihauptkommissar Karl-Ludwig Möllmann in Richtung seines Garderobenständers: Sechs Karabiner standen feinsäuberlich aufgereiht an der Stelle, die eigentlich für den schnellen Zugriff auf einen Regenschirm vorgesehen ist. Sie hatten auch den Anlass geboten für seinen Besuch in den Räumen eines Vereins. Denn für einen der Experten in Waffenfragen bei der Kreispolizeibehörde Borken ging es darum, die eigentlich erlaubnispflichtigen Waffen sicherzustellen. „Das war wohl der spektakulärste Rücklauf im Rahmen der aktuellen Waffenamnestie“, sagt Möllmann. So wie die Verantwortlichen des Vereins hatten auch andere Waffenbesitzer im Kreis Borken die aktuelle Amnestie genutzt. Denn derzeit ist es möglich, illegale Waffen und Munition straffrei abzugeben. Doch nur noch bis Ende Juni hat der Gesetzgeber Waffenbesitzern diese Option eingeräumt. „Die Intention dabei lautet, die Zahl der Waffen in der Bevölkerung zu verringern“, so Möllmann. Vor dem Hintergrund von Amokläufen ging die Änderung des Waffengesetzes auch mit Verschärfungen einher: Sie betreffen unter anderem die Standards für die Aufbewahrung von Waffen.
Neben Schusswaffen zählen auch Stichwaffen dazu und einiges mehr. Wer nun noch eine illegale Waffe abgibt, kann im Rahmen der Amnestie weder wegen unerlaubten Erwerbs bestraft werden, noch wegen unerlaubten Besitzes, unerlaubten Führens oder unerlaubten Verbringens illegal besessener erlaubnispflichtiger Waffen und Munition. Möllmann appelliert an betroffene Waffenbesitzer, sich noch rechtzeitig an die Polizei zu wenden.
Wenn es um Schusswaffen geht, empfiehlt der Hauptkommissar eine telefonische Kontaktaufnahme – nicht nur wegen der Frage des sicheren Transports: „Es könnte auf der Wache ein falscher Eindruck entstehen, wenn dort plötzlich jemand unangekündigt mit einer Waffe in der Hand steht.“